In Umsetzung der Abek des Bayerischen Innenministeriums steht die Anschaffung eines Bootes für die Ottobrunner Feuerwehr an.

Die Abek des StMI mit Az ID2-2225-2-2-1 sieht bei Einsätzen auf dem Wasser ­ beispielsweise bei THL VU Schiff Kollision (THL = Technische Hilfeleistung VU = Verkehrsunfall) oder B Schiff (B = Brand ) ­ den Einsatz von 2 Booten vor. Kommandant Eduard Klas war beim Durcharbeiten der neuen Bekanntmachung gefordert, zu jeder der in Bayern einheitlich festgelegten Kombination aus Einsatzstichwörtern und Schlagworten eine Alarmierung festzulegen. Dabei wurde ihm deutlich vor Augen geführt: der Ottobrunner Feuerwehr fehlt ein Boot. Zumal die Ottobrunner Feuerwehr bereits bei Hochwasserlagen in Dessau (2002), Eschenlohe (2005), Ebenhausen-Baar (2013) und in der französischen Partnergemeinde Mandelieu-La Napoule (2015) im Einsatz stand.

Dank des guten Netzwerkes zum Wissenstransfer unter den Feuerwehren und der vielen beruflichen und hobbymäßigen Eigenschaften der freiwilligen Wehrmitglieder, steht der Planungsphase nichts im Weg: Unsere Freunde von den Sapeurs Pompiers des Departement Alpes-Maritimes haben bereits zugesagt, ihre Erfahrungen von Einsätzen an der Mittelmeerküste in die Konfiguration des Bootes einzubringen. Schriftführer Klaus Fischer tauscht sich seit einigen Jahren mit dem Stadtbrandmeister der FF Brake an der Unterweser bei Beschaffungen aus. Bislang ging es um die Drehleiter und den akkubetriebenen hydraulischen Rettungsspreizer. Anlässlich einer Urlaubsreise in die Wesermarsch durfte Fischer bereits an einer Ausbildungsfahrt für angehende Bootsführer zwischen Brake und Bremerhaven teilnehmen. Ein Kamerad, der kürzlich von der FF Wolfratshausen nach Ottobrunn wechselte, hat in seiner Personalakte die Lehrgangsbescheinigung für den Bootsführerlehrgang an der Staatlichen Feuerwehrschule vorzuweisen. Und Vorstand Klaus Ortmeier hält als begeisterter Hochseesegler die Kapitänspatente Binnen und See.

„Natürlich bin ich Realist in Hinblick auf die Gemeindefinanzen und die kommunalen Investitionsvorhaben“, stellt Kommandant Klas klar. „Die Prioritäten liegen auf dem Mittleren Löschfahrzeug als Ersatzbeschaffung für das Kleinalarmfahrzeug, dann den Ersatz für den Versorgungs-Lkw sowie auf der Vervollständigung der Ausstattung aller Kameraden mit der neuen Schutzkleidung. Aber danach müssen wir die Finanzplanung für das Boot in engem Schulterschluss mit Bürgermeister und Kämmerer angehen.“

Zur ersten Orientierung dient das MZB Mehrzweckboot der FF Brake Schwerpunktfeuerwehr Hafenstraße. Ein Wechselladerfahrzeug zu dessen Transport ist in Ottobrunn schon vorhanden und belastet daher den kommunalen Finanzhaushalt nicht mehr.

Vorbild für Ottobrunn: Der Wechsellader der FF Brake transportiert das Mehrzweckboot. Mit dem Kran wird es im Hafen in die Weser eingesetzt.

Das Boot der FF Brake ist mit Tragkraftspritze und Wasserwerfer ausgestattet.

Flexible Lösung: Mit dem Wechsellader lässt sich das Boot an jede Einsatzstelle transportieren. Das Beispielfoto zeigt das Fahrzeug der FF Brake

Ottobrunns Schriftführer Klaus Fischer (rechts) in der Einsatzkleidung der FF Brake als Gast bei der Bootsausbildung auf der Weser.