So lautete die Alarmmeldung am 21.09.2018 um 14.08 Uhr in den Ottobrunner Albertus-Magnus-Weg. Der Einsatzbericht:

Allgemeine Lage

Drei- bis siebengeschossige, langgestreckte Wohnblöcke stehen entlang des Albertus-Magnus-Weges. Dieser ist ein einspuriger, von Bäumen gesäumter Weg, der die Gebäude von Norden her erschließt. Herausnehmbare Stempen an beiden Enden verhindern das unbefugte Befahren. Die Häuser haben ihre Balkone nach Süden zum Innenbereich der Siedlung entlang der Robert-Koch-Straße. Dort verläuft entlang der Häuserzeile ein breiter Fußweg, der als Feuerwehranfahrtszone von den angrenzenden Straßen aus erreicht wird. Die vom Brand betroffene Wohnung liegt im 4. Obergeschoß, dem obersten Stock dieses Gebäudes.

Alarmierung

Um 14.08 Uhr wurde die gesamte Ottobrunner Feuerwehr alarmiert. Nach seinem Eintreffen und einer Lageerkundung erhöhte Kommandant Eduard Klas sechs Minuten später die Alarmstufe auf Brand B4. In Ottobrunn piepsten nochmals alle Funkwecker und lief die Sirene. Mit 46 Kameraden erschien ein Drittel aller Ottobrunner Einsatzkräfte. Das ist eine sehr gute Anzahl für einen Werktag während der Arbeitszeit und unterstreicht das gute Verhältnis der Feuerwehr zu den örtlichen Arbeitgebern und den Selbständigen in der Wehr. Als 2. Löschzug rückte die FF Neubiberg mit 16 Einsatzkräften nach Ottobrunn aus. Zusätzlich meldete sich das HLF der WF IABG mit 6 Einsatzkräften über Funk auf der Suche nach einer Rauchsäule über dem Werksgelände. Klas informierte die Werkfeuerwehr über den tatsächlichen Einsatzort in der direkt angrenzenden Siedlung und forderte deren Unterstützung an.

Lageerkundung

Bei seiner Ankunft traf Kommandant Klas im Albertus-Magnus-Weg auf viele aufgeregte Bewohner, die ihn über vermisste Personen im Gebäude informierten. Zudem hörte er Hilferufe. Von dieser Gebäudeseite war kein Brand zu erkennen. Als er auf die Südseite lief, sah er ein heftiges Feuer auf dem obersten Balkon und in zwei Zimmern der Wohnung und erkannte eine drohende Übergriffsgefahr auf die Flachdachkonstruktion.

Einsatzablauf

Kommandant Klas teilte die Einsatzstelle in zwei Abschnitte auf und teilte diesen die Fahrzeuge des Löschzuges zu. Die 1. Gruppe aus LF 20 und DLK 23-12 fuhr in den Innenbereich und leiterte an der Südseite an. Vom Drehleiterkorb löschte man das Feuer auf dem Balkon und kühlte den Dachüberstand. Über den Balkon drangen die Einsatzkräfte in die Wohnung ein. Anschließend kontrollierte man die Dachhaut und die Isolierung auf eine Brandausbreitung. Diese war zum Glück noch nicht erfolgt.

Da der Kommandant als diensthabender First Responder von Zuhause ausgerückt war, hatte er seine Tochter und seinen Sohn – beides Einsatzkräfte der Ottobrunner Feuerwehr – dabei. Diese fanden die aus der Wohnung geflüchtete Bewohnerin im obersten Stockwerk des Treppenhauses, retteten sie aus dem Gebäude und kümmerten sich als First Responder um sie bis zur Übergabe an den Rettungsdienst. Die Bewohnerin blieb unverletzt.

Die 2. Gruppe fuhr mit dem LF 16/12 in den Albertus-Magnus-Weg und leitete über den Hauseingang und das Treppenhaus die Brandbekämpfung ein. Um das Treppenhaus rauchfrei zu halten, setzten sie einen Rauchschutzvorhang in der Wohnungstüre. Dabei wurden sie vom HLF der WF IABG unterstützt, das die Wasserversorgung aufbaute und den Atemschutzrettungstrupp stellte.

Zur Entrauchung kamen zwei Hochleistungslüfter zum Einsatz. 2 C-Rohre und 8 Atemschutzgeräte vermerkt der Einsatzbericht. Bereits um 15.35 Uhr rückte die Ottobrunner Feuerwehr wieder ein, damit die Kameraden nach dem Aufrüsten der Fahrzeuge zügig an ihre Arbeitsplätze zurückkehren konnten. Die Neubiberger Feuerwehr stand an der Einsatzstelle in Bereitschaft, brauchte jedoch nicht mehr tätig zu werden.

Um 20.04 Uhr meldeten sich Nachbarn, weil Rauchmelder in der Brandwohnung piepsten. Da die Wohnungstüre von der Polizei für ihre Ermittlungen versiegelt war, drangen die Einsatzkräfte über die Drehleiter und den Balkon in die Wohnung ein. Ausgasendes Brandgut hatte die Melder aktiviert. Sie wurden von der Feuerwehr demontiert.

Brandverlauf

Der Brand brach auf dem Balkon in den dort abgestellten Möbelstücken möglicherweise an einem Kühlschrank aus. Die konkrete Ursache ermitteln die Brandfahnder der Polizei. Die Hitze des Feuers brachte die Fensterscheiben zum Wohn- und Kinderzimmer zum Platzen und breitete sich rasch in beiden Räumen aus. Als die Rauchmelder anschlugen, wurde die Bewohnerin auf das Feuer aufmerksam und rettete sich in das Treppenhaus.

Die Fotos von den Einsatzmaßnahmen auf der Südseite stellte freundlicherweise FIRE Foto Thomas Gaulke zur Verfügung.

Die Brandbekämpfung lief auf der Südseite der Häuserzeile über die Drehleiter. (FIRE-Foto Thomas Gaulke)

Nach dem Ablöschen des Brandgutes auf dem Balkon kühlte man den Dachüberstand um eine Ausbreitung in die Flachdachkonstruktion zu verhindern. (FIRE-Foto Thomas Gaulke)

Über die Schnellangriffshaspel am Drehleiterkorb wird der Zimmerbrand bekämpft. (FIRE-Foto Thomas Gaulke)