Rückblick auf 2018 und Ausblick auf die Zukunft gab die Jahreshauptversammlung am 29.03.2019

Kommandant Eduard Klas warf einen Blick auf die Zukunft und verdeutlichte ihre Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Wehr. Im Technologiepark ziehen Start-Ups und Firmen, bei denen die Schwerpunkte auf alternativen Antrieben und Hochtechnologien aus Luft- und Raumfahrt liegen, in lange Zeit leerstehende Gebäude ein. Große Baumaßnahmen sind bereits gestartet oder zeichnen sich mittelfristig ab –wie die Ansiedelung der Fakultät für Luft- und Raumfahrt der TU München. Wenn auch die Bauten zum wohl größeren Teil auf Taufkirchner Gebiet stehen werden, betrifft das Ottobrunn wegen der unmittelbaren Nachbarschaft direkt. Immer mehr Baukräne im Ortsgebiet zeugen von zunehmender Siedlungsverdichtung. Mehr Einwohner bedeuten höhere Einsatzzahlen. Mehr Verkehr von Pkw und mehr Busse im öffentlichen Nahverkehr sorgen für verstopfte Straßen. Die Erreichbarkeit des Gerätehauses ist erschwert und hat Auswirkungen auf die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfrist von 10 Minuten. Der Bau einer U-Bahn, die zur Diskussion steht, wird neue Herausforderungen bringen. Der Klimawandel sorgt für mehr unwetterbedingte Einsätze, die zudem an mehreren Einsatzstellen parallel abzuarbeiten sind.

Kommandant Klas sieht die Ottobrunner Feuerwehr sehr wohl fit für die Zukunft. Das große Engagement der Einsatzkräfte, das Verständnis ihrer Arbeitgeber und Familien stellen die Grundlage dar. Die Zukunft liegt für ihn im Nachwuchs! 33 Mädchen und Jungs haben viel Spaß bei ihrer Ausbildung. Um Einsatzkräfte in der Gemeinde zu halten, initiierte die Wehrführung den Bau von Wohnungen am Gerätehaus. Er dankte der Gemeinde und den politischen Gremien, dass diese die Anregung so zügig und so positiv aufgenommen haben. Innovative Ersatzbeschaffungen erweitern die Schlagkraft der Wehr. So werden in 2020 das Kleinalarmfahrzeug KLAF durch ein Mittleres Löschfahrzeug MLF, der Lastwagen durch einen Wechsellader ersetzt und 2021 soll der Nachfolger für den Einsatzleitwagen folgen. In wenigen Wochen wird der Gemeinderat über den Kauf des MLF entscheiden. Die Regierung von Oberbayern hat den Zuschuss erteilt, die Kreisbrandinspektion der Beschaffung zugestimmt. Als einziger Anbieter reagierte die Firma Lentner mit dem Fahrgestell Fuso Canter auf die Ausschreibung.

Klas sprach von hoher Einsatzbelastung und von Paralleleinsätzen. Das zeigte sich deutlich an diesem Abend, denn dreimal rückten einige Einsatzkräfte zum Beginn der Versammlung aus: Zur Befreiung von Personen aus einem steckengebliebenen Aufzug. Unmittelbar danach zur Unterstützung des Rettungsdienstes mit der Drehleiter, um einen Patienten aus einem höheren Stockwerk schonend zu Boden zu bringen. Und danach zu einer Wohnungsöffnung bei einer erkrankten Person.

Drei wichtige Punkte im Bericht des Vorstandes

Vorstand Klaus Ortmeier griff drei Punkte im Rückblick auf. Zum ersten sind ihm die Einbindung in das Ottobrunner Vereinsleben und die Partnerschaften mit befreundeten Wehren wichtig. So unterstütze man die Feuerwehr Börwang im Oberallgäu bei dem Brandschutz am Klausen-, Perchten- und Krampustreiben. Dazu strömten 20.000 Besucher in ein Dorf mit 1700 Einwohnern. Zum zweiten konnte sich die Feuerwehr nicht nur bei mehreren großen Veranstaltungen mit ihrer Technik präsentieren. Sie überzeugte auch die Gäste mit der Festdurchführung und der Bewirtung. Ein Highlight war die Ausrichtung des Kreisjugendfeuerwehrtages anlässlich des 60. Jubiläums der Ottobrunner Jugendfeuerwehr. Über 300 Teilnehmer und Gäste wurden gezählt. Bedingt durch die Baumaßnahmen an der Ferdinand-Leiss-Halle wird das Südtiroler Weinfest in diesem Jahr auf den 16. November verschoben. Die dritte Säule stellt die Öffentlichkeitsarbeit dar. Zur Homepage und dem facebook-Auftritt kam 2018 Instagram hinzu. Dafür erweiterte man das Team der Öffentlichkeitsarbeit um junge Kameraden, die die Social Medias mit Nachrichten bedienen. Die Jahresausgabe 2019 der Infobroschüre feierte auf der Versammlung ihre Premiere. Sie wird im April an alle Ottobrunner Haushalte und Firmen verteilt werden.

Ohne ein paar Zahlen geht es nicht auf der Jahreshauptversammlung: 224 Mitglieder gehörten dem Feuerwehrverein zum Jahresende 2018 an, 211 sind es aktuell. 128 davon nahmen an der Versammlung teil. Von 760 Einsätzen entfielen auf die First Responder 349 Alarme. Die Homepage hatte 2018 59.700 Seitenaufrufe von 13.800 Besuchern. Facebook hat 2300 Abonnenten und Instagram kommt seit seinem Start im November auf bereits 1150 Abonnenten.

Drei Grußworte des Dankes und der Anerkennung

Die drei Grußworte von Bürgermeister Thomas Loderer, Armin Ganserer als Leiter der Polizeiinspektion PI 28 und Kreisbrandmeister Dr. Markus Hardi aus Neubiberg hatten alle einen großem Dank zum Inhalt. Loderer sprach die Themen Wohnungsbau und Fahrzeugbeschaffung an, die beide auf sehr gutem Weg zur Umsetzung sind. Er erinnerte daran, dass die beiden Kommandanten Klas und Ortmeier seit 15 Jahren sehr erfolgreich ihr Amt ausüben und schloss mit dem Satz: „Ich bin ein stolzes Ehrenmitglied dieser Feuerwehr!“ Ganserer dankte für die Mitwirkung am Blaulichttag anlässlich der Eröffnung der neuen Polizeiwache. Bei unerwartet großem Andrang von über 2500 Besuchern konnte die Feuerwehr ihre Technik bestens präsentieren und kümmerte sich um die Verpflegung. KBM Hardi lobte Gemeinde und Wehr für die Initiative, am Gerätehaus Wohnraum zu schaffen. Denn durch die zentrale Lage in der Gemeinde und eine sehr schnelle Personalverfügbarkeit können die Eingreifzeiten gering gehalten werden.

Großer Beifall für Ehrungen und Beförderungen

Zum Abschluss gab es viel Beifall, als Kommandant Eduard Klas die Beförderungen bekannt gab: achtmal zur Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann, 11-mal zur Oberfeuerwehrfrau oder Oberfeuerwehrmann, einmal zum Hauptfeuerwehrmann. Manuel Aulenbach, Daniel Diepenbroek und Stefan Kerschner wurden nach der traditionellen Mannschaftsbefragung zu Löschmeistern ernannt. Klaus Fischer ist nun Hauptlöschmeister. Für 10-, 20- und 25 Jahre Mitgliedschaft in der Ottobrunner Feuerwehr überreichte Vorstand Klaus Ortmeier sieben Urkunden.

Dem Grußwort von Bürgermeister Thomas Loderer hören (von links) Vorstand Klaus Ortmeier, Kassenwart Daniel Modrow, Schriftführer Klaus Fischer und Kommandant Eduard Klas zu. Auf dem Tisch brennt die Kerze, die immer auf der Versammlung in Gedenken an die verstorbenen Kameraden angezündet wird.

Kommandant Eduard Klas dankte in seinem Bericht unter anderem der Polizei für die sehr gute Zusammenarbeit.

Eingerahmt von Vorstand, Bürgermeister und Kommandant stellten sich die Beförderten zum Gruppenbild auf. 8 Feuerwehrmänner, 11 Oberfeuerwehrmänner, 1 Hauptfeuerwehrmann, 3 Löschmeister und 1 Hauptlöschmeister.

Urkunden gab es für 10 Jahre, 20 Jahre und 25 Jahre Mitgliedschaft in der Ottobrunner Wehr.