Wegen der Bauarbeiten im Stadion konnten Fahrzeuge und Altar vor der Tribüne aufgestellt werden.

„Vier Fahrzeuge auf einmal. Das hat es in der Geschichte der Ottobrunner Feuerwehr noch nicht gegeben“ stellte Kommandant Eduard Klas bei seiner Begrüßung zur Fahrzeugsegnung fest. Allerdings sind diese vier Fahrzeuge nicht auf einen Schlag in Ottobrunn eingetroffen, sondern über eineinhalb Jahre verteilt. Im Herbst 2023 stationierte der Landkreis München ein Wechselladerfahrzeug mit zwei Abrollbehältern im Ottobrunner Gerätehaus. Deren Einsatzkräfte bringen die Abrollbehälter Einsatzleitung und den Abrollbehälter Tank, der 10.000 Liter Wasser fasst, bei Bedarf an die Einsatzstellen im gesamten Landkreis. Der 410 PS starke Scania schaut recht groß aus, ist aber Dank seiner gelenkten Nachlaufachse im Straßenverkehr sehr wendig. Das Trägerfahrzeug und den Wassertank nutzt die Ottobrunner Feuerwehr auch bei ihren Einsätzen und Ausbildungen.

Vor einem Jahr ersetzte die Ottobrunner Feuerwehr ihren 22 Jahre alten Einsatzleitwagen durch ein neues Fahrzeug. Der MAN TGE mit Allradantrieb rückt mit vier Einsatzkräften aus, um an der Einsatzstelle die Koordination zu übernehmen. Die Besatzung hält über Funk Kontakt zur Feuerwehr-Einsatzzentrale, führt das Einsatztagebuch und nimmt im eingebauten PC und Tablet Recherchen in Gefahrstoffdatenbanken vor, wenn eine Chemikalie austritt oder sucht die Unfalldatenblätter der Fahrzeughersteller bei einem Verkehrsunfall. Diese informieren die Einsatzkräfte über die Lage der Batterien und der Airbags oder über verstärkte Karrosseriestrukturen, die ein Arbeiten mit hydraulischen Rettungsgeräten erschweren.

Seit dem 9. Juli 2006 engagieren sich Mitglieder der Ottobrunner Feuerwehr als First Responder. Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen und Verletzungen bringen sie schnelle medizinische Hilfe, bis der Rettungsdienst eintrifft. 5.467 Alarmierungen gab es seit 2006 bis Ende März 2025. Die Auswertung der 452 Alarme des letzten Jahres zeigt, wie wertvoll der freiwillige Dienst ist: Bei 70 Prozent der Alarme erreichten die Helfer vor dem zeitgleich alarmierten Rettungsdienst den Einsatzort. Die beiden First Responder-Fahrzeuge stehen nicht im Gerätehaus, sondern zu Hause oder an der Arbeitsstelle der beiden Helfer, die sich im Schichtplan eingetragen haben. Nach 13 Jahren mussten die beiden bisher genutzten Fahrzeuge ausgetauscht werden. Seit Januar sind die auffällig beklebten BMW X1 xDrive 2.0D mit Mild-Hybrid-Technologie in Ottobrunn unterwegs.

Neben den Mitgliedern der Ottobrunner Feuerwehr waren viele Gäste aus den Nachbarwehren, von der befreundeten Feuerwehr Börwang im Oberallgäu, die Jugendfeuerwehr aus der südfranzösischen Partnergemeinde Mandelieu, von den Blaulichtorganisationen Johanniter-Unfall-Hilfe und THW sowie Bürgermeister und Gemeinderäte in das Sportstadion gekommen. Dort nahmen Pfarrerin Olivia Palumbiny von der evangelischen Michaelskirche und Pfarrer Rolf Merkle vom Pfarrverband Vier Brunnen die Segnung vor. „Wer alleine ist, hat keine Chance“. Diese Feststellung stellte Pfarrer Merkle in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Die Feuerwehren stehen ganz besonders für Zusammenhalt, Gemeinschaft und Hilfe für ihre Mitmenschen, machte er den etwa 300 Teilnehmern an der Segnung deutlich. Dem Dank an die Beschaffungsteams für ihre Arbeit sowie an alle Mitglieder der Ottobrunner Feuerwehr, die die Fahrzeuge bedienen, schlossen sich in ihren kurzen Grußworten Kreisbrandrat Harald Stoiber und Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer an.

Zwei First Responder-Fahrzeuge, Einsatzleitwagen und Wechsellader vom Landkreis mit zwei Abrollbehältern wurden am 11. April 2025 im Stadion gesegnet.

Pfarrer Rolf Merkle blieb beim Rundgang mit dem Weihwasserkessel nicht nur bei den Fahrzeugen …

… auch die Mitglieder der Feuerwehren erhielten eine kräftige Segnung mit Weihwasser.

Die Gäste von den eingeladenen Blaulichtorganisationen sowie die Bürgermeister und Gemeinderäte verfolgten die Segnungsfeier von der Stadiontribüne aus.

Symbolischer Akt: Bürgermeister Thomas Loderer übergab die Fahrzeugschlüssel an Kommandanten Eduard Klas.

Vorne weg die Fahnenabordnungen beim Auszug aus dem Stadion auf dem Weg zur geselligen Feier in der Ferdinand-Leiss-Halle.