Die Jahreshauptversammlung der Ottobrunner Feuerwehr gab einen Einblick in ihre Aktivitäten in 2023
Vor 123 Mitgliedern der Ottobrunner Feuerwehr, den drei Bürgermeistern und mehreren Gemeinderäten sowie Kreisbrandrat Harald Stoiber und Kreisbrandmeister Johann Berthold hielt Vereinsvorsitzender Klaus Ortmeier einen Rückblick auf die Aktivitäten des Feuerwehrjahres 2023. Seien es der ökumenische Gottesdienst mit der Fahrzeugsegnung, der Kinderfasching auf dem Rathausplatz, das Südtiroler Weinfest, der Tag der offenen Tür im Rahmen des Ottostraßenfestes oder der Christkindlmarkt, die Ottobrunner Feuerwehr steht mitten im Gemeindeleben. Für hohe Aufmerksamkeit sorgt die intensive Öffentlichkeitsarbeit. Die Zahlen der Follower bei Facebook und Instagram nahmen um mehrere Tausend auf nun über 9.000 zu. Das bedeutet den 2. Platz bei den Instagram-Follower-Zahlen der freiwilligen bayerischen Feuerwehren. Die Reichweite der Facebook-Beiträge stieg auf 180.000. Insgesamt konnten über 50.000 Profilaufrufe auf beiden Plattformen gezählt werden. Der Beitrag zur Vorstellung des neuen Wechselladerfahrzeuges, das der Landkreis im Herbst 2023 in Ottobrunn stationierte, erreichte beispielhaft über 60.000 Nutzer. Im Lauf des Monats März wird das zur Versammlung seit 23 Jahren jährlich erscheinende Jahresmagazin an alle Haushalte in Ottobrunn verteilt werden.
Die Mitglieder informierte Ortmeier über zwei außergewöhnliche Ereignisse: Durch das Vermächtnis eines Ottobrunner Bürgers wurde der Feuerwehrverein Mitglied in einer Erbengemeinschaft. Was am Schluss für die Feuerwehr dabei hängenbleibt, ist derzeit in Abklärung. Ob man zum 112-jährigen Jubiläum, das in zwei Jahren ansteht, ein Fest veranstalten wird, dazu wird als Entscheidungsgrundlage an einer Machbarkeitsstudie gearbeitet.
Kommandant Eduard Klas informierte, dass die Ottobrunner Feuerwehr in 2023 mit 164 Einsatzkräften, von denen 70 als Atemschutzgeräteträger eingesetzt werden können, 814 Einsätze gefahren ist. Hinzu kommt der Nachwuchs mit 28 Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr. Dank Bereitstellung von Wohnraum durch die Gemeinde konnten einige Mitglieder am Ort und somit in der Feuerwehr gehalten werden. Als weitere Anregungen für die Wertschätzung des Engagements der Einsatzkräfte durch die Gemeinde listete Klas einige Maßnahmen auf, die andernorts zum Einsatz kommen, wie eine Feuerwehrrente oder Kindergartenplätze.
Mit beeindruckenden Zahlen zum First Responder-Dienst argumentierte Klas für die anstehende Ersatzbeschaffung der zwei First-Responder-Fahrzeuge: Bei 60 Prozent der 357 Alarmen trafen die Helfer vor dem Rettungsdienst ein. Die durchschnittliche Eintreffzeit lag unter vier Minuten. 21-mal führten die beiden Helfer eine Reanimation durch. Das beweist die Vorteile der 2006 gewählten Taktik, zwei Helfer mit Fahrzeugen auszustatten, die unverzüglich von zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus ausrücken.
Den gemeindlichen Gremien und der Gemeindeverwaltung bot Klas die Unterstützung und Fachexpertise der Feuerwehr an. So bei der Planung und Entscheidung zum Umbau von Straßen, damit die großen Einsatzfahrzeuge zügig Einsatzstellen erreichen können oder bei der Unterbringung von Asylanten, damit eine die Einsatzkräfte belastenden Häufung an Fehlalarmen vermieden werden könnte. Auch bat der Kommandant, bei der Daseinsvorsorge der Bevölkerung vor Naturkatastrophen und geopolitischen Ereignissen nicht nachzulassen. Als Bindeglied zwischen Gemeinderat und Feuerwehr regte er den Posten eines Feuerwehrreferenten an.
Bürgermeister Thomas Loderer wandte sich an die Mitglieder mit dem Dank und dem Respekt der Gemeinde und ihrer Bürger für das große freiwillige und ehrenamtliche Engagement. Anhand der Zahlen aus dem Haushaltsansatz für 2024 im Vergleich zu den beiden zurückliegenden Jahren zeigte er auf, dass die Gemeinde von Jahr zu Jahr zunehmend mehr Geld für Katastrophenschutz und die Sicherheit der Bürger bereitstellt. Erstmalig sprach Kreisbrandrat Harald Stoiber sein Grußwort auf einer Versammlung der Ottobrunner Feuerwehr. Beeindruckt zeigte er sich von der gelungenen Kombination aus Tradition und Moderne, die in den Aktivitäten der Ottobrunner deutlich wird. Mit dem Satz „Eduard Klas durchhämmert dickste Bretter“ lobte er den seit mehr als 20 Jahren anhaltenden enormen Einsatz für den Brand- und Katastrophenschutz sowie die Sicherheit der Ottobrunner Bürger als Kommandant sowie der Landkreisbürger als Kreisbrandmeister.
34 Beförderungen und Ehrungen
Fünf Feuerwehrfrauen und zwölf Feuerwehrmänner durften sich über ihre Beförderungen freuen. Zu Löschmeistern ernannten die Kommandanten Wolfgang Aumüller, Melanie Plitz, und Korbinian Rauscher. Alle drei gehören durch ihre Tätigkeit als stellvertretende Gruppenführer bereits seit Jahren zur Führung der Ottobrunner Feuerwehr. Oberlöschmeister ist nun Stefan van de Wetering und Hauptlöschmeister Andreas Aumüller. Zudem überreichten die Kommandanten elf Urkunden zur Feuerwehrfrau/Feuerwehrmann, zwei Urkunden zur Oberfeuerwehrfrau/Oberfeuerwehrmann und eine Urkunde zum Hauptfeuerwehrmann.
Vereinsvorsitzender Klaus Ortmeier dankte unter starkem Applaus der Mitglieder dem früheren Kommandanten und Ehrenkreisbrandinspektor Erwin Ettl für 51 Jahre aktive Mitgliedschaft. Durch Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze von 65 Jahren wechselte er vor wenigen Tagen in den passiven Mitgliedsstatus. Drei Mitglieder rief Ortmeier für die Ehrung zum 10-jährigem Dienst auf die Bühne, sechs Mitglieder für 20 Jahre und vier für 30 Jahre. Als Ernst Jaksch, der vor 40 Jahren in die Ottobrunner Feuerwehr eintrat, zur Ehrung aufgerufen wurde, gratulierten ihm die Mitglieder seiner früheren Löschgruppe, die er von 1999 bis 2023 geleitet hatte, mit einer Bildershow. Weil das andere Mitglieder, die nun seit 40 Jahren im Einsatzdienst steht, der Vorsitzende Klaus Ortmeier selbst war, nahmen sein Vereinsvize Julian Kiel und Kommandant Eduard Klas die Ehrung vor.
Den Höhepunkt der Ehrungen stellte ein 60-jähriges Dienstjubiläum dar. Standing Ovations gab es für Klaus Furch, der ab 1964 vom Jugendfeuerwehrmann bis zum Hauptlöschmeister eine engagierte Feuerwehrkarriere durchlief und sich seit dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst vor 17 Jahren vor allem als Koch im Feuerwehrverein engagiert.