Das Unwetter über Höhenkirchen-Siegertsbrunn sorgte auch in Ottobrunn für Feuerwehreinsätze.
Hagel, heftige Sturmböen und Platzregen – auf den Tag genau 40 Jahre nach dem Münchner Hagelsturm und fast zur selben Uhrzeit zog ein schweres Gewitter südlich an Ottobrunn vorbei. In Ottobrunn regnete es, aber es gab keine Einsätze für die örtliche Feuerwehr – zunächst einmal.
Freitag abend 22.03 Uhr Alarm für die Ottobrunner Feuerwehr zur Hilfeleistung in Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Der Anblick wie von einer Winterlandschaft gab den Einsatzkräften einen Eindruck von dem schweren Unwetter: Knöchelhoch lag der Hagel auf den Straßen oder schwamm auf überfluteten Straßen. Denn das Laub, das Sturmböen und Hagelkörner von den Bäumen gerissen hatte, verstopfte die Regenwassereinläufe. Manche Bäume hatte der Gewittersturm entwurzelt und umgekippt. In unzähligen Kellern stand das Wasser. Und genau das wurde die hauptsächliche Arbeit für die Ottobrunner Feuerwehr. An etwa einem Dutzend Einsatzstellen saugte sie mit Tauchpumpe, Mini-Chiemsee-Pumpe und Nass-Saugern das Wasser aus den Kellern. Dabei galt es besonders zu prüfen, ob Heizöltanks oder Batteriespeicher von Photovoltaik-Anlagen Schaden genommen haben. An den Ottobrunner Einsatzstellen konnte Entwarnung gegeben werden, kein Heizöltank war leck geschlagen, und keine Speicheranlage stand im Wasser.
Das LF 20 war etwa zwei Stunden lang damit beschäftigt, die unter Wasser stehende Unterführung der Luitpoldstraße in der Nähe vom S-Bahn-Haltepunkt Wächterhof auszupumpen. Und die Drehleiter wurde um 3.32 Uhr angefordert, um an einem Einkaufsmarkt die Einsatzkräfte vom THW zu unterstützen. Diese deckten auf dem Dach die vom Hagel zerschlagenen Plexiglaskuppeln ab, damit es nicht weiter in das Gebäude hineinregnete. Kurz nach 6.00 Uhr am Samstag morgen rückte die Leiter als letztes Fahrzeug der Ottobrunner Feuerwehr vom überörtlichen Hilfseinsatz wieder ein.
Wasserschäden auch in Ottobrunn
Das Unwetter hatte auch schwerwiegende Auswirkung auf manche Ottobrunner in der Mozartstraße. Um 23.06 Uhr informierte die Einsatzzentrale Kommandanten Eduard Klas über Wassereinbruch in mehreren Kellern. Die Ursache ist seit Jahren von vergleichbaren Einsätzen bekannt, denn der überörtliche Abwasserkanal des Abwasserzweckverbandes verläuft Richtung München durch die Mozartstraße. Wenn es in den südlich gelegenen Orten zu außerordentlich heftigen Gewitterregen und so zu schlagartig großer Wassermenge kommt, dann staut sich das Wasser vor einer Rohrverengung, die in Ottobrunn unter der Mozartstraße liegt. In den Sickergruben steigt der Wasserpegel bis zum Kanaldeckel hoch und in die Häuser drückt es Wasser durch die Abwasserrohre hinein. Die Ottobrunner Einsatzkräfte waren in der Nacht einige Stunden lag beschäftigt, das Wasser aus den Kellern abzupumpen. Weiter ging es damit für einige Kameraden den ganzen Samstag Vormittag ab 8.06 Uhr, als Bewohner Wassereinbruch in ihren Kellern entdeckten.