Die Dienstgrade der Feuerwehr Ottobrunn ließen sich am 2.2.2019 in Rettungstechniken aus Pkw schulen.
Jedes Jahr zu Ende Januar haben die Dienstgrade eine Ganztagesausbildung an einem Samstag im Übungsplan stehen. Dieses Mal informierte Axel Topp aus Nürnberg von X-Trap Rescue Training über aktuelle Entwicklungen im Fahrzeugbau und übte mit 18 Führungskräften verschiedene Rettungstechniken. Vier alte Pkw gehen nun in Teile zerlegt an den Autoverwerter zurück.
Die aktuellen Herausforderungen für die Feuerwehren bei der Arbeit an einem Unfallfahrzeug lauten „Alternative Antriebe“ und „neue Materialien im Karosseriebau“. Darüber diskutierten die Kameraden am Vormittag mit dem Referenten. Genauso rege war der Erfahrungsaustausch zu eCall, bei dem der verunfallte Pkw selbsttätig einen Notruf absetzt und den Einsatz von Rettungskarten, die wichtige Informationen wie Lage der Batterien, Versteifungen oder Gasgeneratoren für Airbags bieten.
In der Praxis steigerte Referent Topp über den Tag die Anforderungen und das Tempo, in dem die Personen aus den Übungsfahrzeugen zu retten waren. Dafür hatte er wichtige Tipps und Tricks mitgebracht. Von der Theorie her nicht neu, aber als Begriff bislang unbekannt war die „Fischdose“. Um einen Patienten achsengerecht nach hinten aus dem Auto zu retten, wird das Dach beidseitig von der Heckklappe her mit der Säbelsäge aufgesägt und nach vorne geklappt. Im Ergebnis schaut es aus wie eine geöffnete Fischdose.
Um den Verletzten von seinem Sitz achsengerecht nach hinten mit dem Spineboard zu retten, kommt dann die „Rettungsboa“ zum Einsatz. Die etwa 3 Meter lange, breit gepolsterte Schnur wird dem Verletzten um den Hals gelegt und unter den Achseln durchgezogen. Daran kann er nach hinten herausgezogen werden.
Zum Abschluss des Ausbildungstages baute Referent Topp eine Übungsstelle auf, bei der die Führungskräfte unter Zeitdruck zwei ihrer Kameraden aus dem Pkw retten mussten. Neben der Bedienung der Geräte spielten die Einsatztaktik und die Aufgabenverteilung in der Gruppe eine wichtige Rolle.