Eduard Klas seit 20 Jahren Kommandant der Ottobrunner Feuerwehr
„Wir bewegen was, wir unterstützen Ottobrunn, wie helfen unseren Bürgern.“ Mit diesen Worten bedankte sich Kommandant Eduard Klas bei Bürgermeister Thomas Loderer für die Glückwünsche zu seinem Dienstjubiläum. Und mit „wir“ meinte er dabei ausdrücklich alle Mitglieder der Ottobrunner Feuerwehr. Die Aufgabe eines Kommandanten ist in einer Feuerwehr der Größenordnung wie Ottobrunn ein Ehrenamt, das vom Engagement und Zeitaufwand eher einer Vollzeitbeschäftigung entspricht. Seit 24 Jahren gelingt es Klas, seine beruflichen Verpflichtungen als Manager in der Standortverwaltung eines ortsansässigen Industrieunternehmens mit der Aufgabenvielfalt eines Kommandanten unter einen Hut zu bringen. 24 Jahre, weil er hatte von 1999 bis 2003 bereits vier Jahre lang die Funktion des Stellvertretenden Kommandanten.
Im November 2003 wählten ihn die Mitglieder zum ersten Mal zu ihrem Kommandanten. Die Kreisbrandinspektion gab aus fachlicher Sicht ihre positive Stellungnahme dazu, der Gemeinderat bestätigte die Ernennung. Somit trat er am 26. November 2003 das Amt des 1. Kommandanten an. 2009, 2015 und 2021 bestätigten ihn die Einsatzkräfte, denn jede Amtszeit dauert sechs Jahre. Dieses Dienstjubiläum hat es in der 109-jährigen Geschichte der Ottobrunner Feuerwehr noch nicht gegeben. Die längste Amtszeit zuvor hatte Kassian Gassner mit 12 Jahren von 1927 bis 1939. Die ersten 18 Jahre ab 2003 war Klaus Ortmeier der Stellvertreter. 2021 verjüngte man das Führungsteam und stellte es Dank einer Änderung des Brandschutzgesetzes breiter auf. Seitdem unterstützen ihn Alain Kretschmer und Manuel Aulenbach in der Führung der Wehr.
In die 20 Dienstjahre, für die Klas verantwortlich zeichnet, fielen eine fast komplette Rundumerneuerung der Ottobrunner Feuerwehr. Um nur ein paar Meilensteine zu nennen: Einführung des First Responder-Systems im Jahr 2006, Umbau und Erweiterung des Gerätehauses in 2010, Anschaffung von 14 Einsatzfahrzeugen, Ausbau des gemeindeübergreifenden Wechseladerkonzeptes, Verdoppelung der Mitgliederanzahl. Die Anzahl der Einsätze, die er leitete, lässt sich nicht mehr ermitteln, es sind Tausende! Wenn man ihn nach den eindrücklichsten und dramatischten Erlebnissen fragt, dann gehört der 16. April 2006 dazu. Im gemeindlichen Haus für Wohnungsnotfälle am Haidgraben brach ein Brand aus, mehrere Menschen befanden sich in unmittelbarer Lebensgefahr. Zufällig war Klas mit einem Einsatzfahrzeug in der Nähe und er rettete unter Atemschutz vor Eintreffen der alarmierten Kräfte eine Bewohnerin aus dichtem Rauch. Dafür erhielt er – zusammen mit dem ihn unterstützenden Polizisten – die Lebensrettungsmedaille des Freistaats Bayern. Im Oktober 2016 führte er das mehrtägige Hilfskontingent der Ottobrunner Feuerwehr bei einem katastrophalen Hochwasser in unserer südfranzösischen Partnergemeinde Mandelieu-La Napoule.
Was man nicht sieht, sind die tausenden ehrenamtlich geleistete Stunden zur Führung und Verwaltung einer Feuerwehr. Hinzu kommen Lehrgänge, Ausbildungen und Übungen in der Freizeit. Und neben dem Amt des Kommandanten amtierte Klas von 2006 bis 2022 – also 16 Jahre lang – als stellvertretender Vereinsvorsitzender. Vor zwei Jahren kam die Ernennung zum Kreisbrandmeister des Landkreises München, zuständig für Katastrophenschutz und Schnelleinsatzkontingente, hinzu.