Verkehrsunfall am 13.10.2025 auf der Kreuzung Rosenheimer Landstraße mit Robert-Koch-Straße

Wie Augenzeugen den Einsatzkräften berichteten, fuhr ein Pkw trotz roter Ampel aus der Robert-Koch-Straße auf die vorfahrtsberechtigte Rosenheimer Landstraße und prallte gegen einen Pkw. Dieser drehte sich und stand dann beschädigt neben der Fußgängerampel. Der Unfallverursacher fuhr weiter, wendete und verschwand wieder in der Robert-Koch-Straße. Weitere Zeugen informierten Minuten später, dass dieses Fahrzeug einige hundert Meter entfernt stehen würde.

Um 11.31 Uhr wurde etwa ein Drittel der Ottobrunner Feuerwehr mit der Meldung „Verkehrsunfall“ alarmiert. Diese Meldung hatte als Ersthelfer der Feuerwehrgerätewart abgesetzt, der dort auf einer Besorgungsfahrt unmittelbar nach dem Unfall vorbeikam. Die beiden, bereits nach zwei Minuten eintreffenden First Responder und Kommandant Eduard Klas erkannten nach ihrer Erkundung und medizinischem Check der verletzt in ihrem Fahrzeug sitzenden Fahrerin, dass eine patientenschonende technische Rettung erforderlich ist. Sie änderten das Alarmstichwort auf „Verkehrsunfall – Person eingeklemmt“. Das bedeutete die Alarmierung der gesamten Ottobrunner Feuerwehr. 22 Einsatzkräfte rückten mit dem Rüstzug aus. Dieser setzt sich aus den beiden Löschfahrzeugen HLF 20 und LF 16/12 sowie dem Wechsellader mit Abrollbehälter Rüst zusammen. Ergänzend fuhr das Großtanklöschfahrzeug TLF 24/50 die Einsatzstelle an. Um 13.05 Uhr rückte die Feuerwehr wieder ein.

Routiniert legten die Einsatzkräfte die Rettungsgeräte bereit und stabilisierten den Pkw durch Unterbau mit Holzklötzen. Bei den Rettungsarbeiten schwankt dann das Fahrzeug nicht in seiner Federung und vermeidet Erschütterungen des Verletzten. Nach Absprache zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr fiel die Entscheidung, die Fahrerin seitlich aus ihrem Pkw herauszuheben. Das bedeutete, dass die hintere Türe mit der Rettungsschere abgetrennt und die mittig sitzende B-Säule herausgeschnitten wurde. Zusammen mit der geöffneten Fahrertüre ergab das eine breite Rettungsöffnung. Zur Unterbindung von Brandgefahren machten die Einsatzkräfte das Fahrzeug stromlos, indem sie an der Batterie die Pole abschraubten. Während der Rettungsarbeiten und der anschließenden Unfallaufnahme durch die Polizei leiteten Einsatzkräfte der Feuerwehr auf dieser dicht befahrenen Kreuzung den Verkehr einspurig an der Einsatzstelle vorbei. Es kam auf der Rosenheimer Landstraße zu längerem Rückstau in beiden Richtungen.

Sobald abkömmlich, fuhren Polizei und einer der beiden First Responder zur angegebenen Stelle, wo der Unfallverursacher stehen sollte. Sie forderten den Rettungsdienst nach. Aus dem Gerätehaus rückte ein weiteres Feuerwehrfahrzeug dorthin aus, um auslaufende Betriebsstoffe zu binden.

An die Einsatzstelle kamen zudem drei Teams der Unfallforschung im Straßenverkehr. Im Rahmen eines von der Bundesanstalt für Straßenwesen beauftragten und finanzierten Forschungsprojektes arbeiten Ludwig-Maximilians-Universität München, Hochschule München und Klinikum der Universität München an einer umfassenden Unfalldatenerhebung. Bei https://www.gidas-muenchen.org/  (German In-Depth Accident Study) geht es nicht um straf- oder versicherungsrechtliche Aspekte sondern um die Schnittstellen zwischen Mensch, Medizin, Fahrzeugtechnik und Infrastruktur. Aus deren wissenschaftlichen Auswertungen können Erkenntnisse und Vorschriften zur Fahrzeugtechnik, zum Verhalten im Verkehr, zu infrastrukturellen und rettungsdienstlichen Aspekten erstellt und weiterentwickelt werden. Ziel ist, die Zahl der im Straßenverkehr getöteten und verletzten Personen zu reduzieren. Seit einigen Jahren ist die Region östlich von München zwischen Freising, Bad Tölz und Trostberg eines der Projektgebiete.

Der Rettungsdienst versorgt die im Fahrzeug sitzende, verletzte Fahrerin, während die Besatzung des HLF 20 auf dem Gehweg die Rettungsgeräte auf der Plane bereitlegen.

Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst arbeiten an den Einsatzstellen in enger Absprache zusammen.

Der Pkw wurde vom Unfallverursacher seitlich getroffen, die Seitenairbags haben sich geöffnet, das Hinterrad ist herausgebrochen.

Mit der Rettungsschere wird die B-Säule am oberen Ende abgetrennt. Andere Einsatzkräfte halten eine Rettungsdecke, um die im Auto sitzende Patientin zu schützen.

Für die seitliche Rettungsöffnung wurden die hintere Türe abgetrennt und die B-Säule herausgeschnitten. Zur Stabilisierung dienen die unter dem Fahrzeug platzierten Holzklötze.

Mitarbeiter des Forschungsprojektes Unfallforschung im Straßenverkehr GIDAS erhoben vielfältige Daten an der Unfallstelle.