Wie Covid-19 das Einsatzgeschehen beeinflusst. Am 27.05.2020 fuhr die Ottobrunner Feuerwehr um 06.41 Uhr ihren 300. Einsatz in diesem Jahr. Es war die Auslösung eines automatischen Feuermelders.
Neu sind dieses Jahr in der Liste der Einsätze auf der Homepage verschiedene Hilfeleistungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Aus dem Bestand der Katastrophenhilfe Bayern erhalten Altenheime, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen Schutzausrüstungen und Desinfektionsmitteln. Diese werden von der Ottobrunner Feuerwehr bei Verteilerlägern im Landkreis abgeholt, anschließend im Gerätehaus nach der Bestellliste konfektioniert und direkt ausgeliefert. Die Gemeinde hat am 31.03.2020 eine von der Feuerwehr aufgebaute Corona-Teststation in Betrieb genommen. Dort regeln die Gerätewarte den Zugang zur Teststation, indem sie die eintreffenden Patienten mit der Liste der Angemeldeten abgleichen. Zudem leisten sie als ausgebildete First Responder bei Bedarf Erste Hilfe bei medizinischen Notfällen bis zum Eintreffen des alarmierten Rettungsdienstes. Diese Transportfahrten, Verteilaktionen und Unterstützungen an der Teststation summieren sich auf bislang 56 Einsätze. Diese Arbeiten übernehmen die drei hauptamtlichen, bei der Gemeinde angestellten Gerätewarte. Dafür mussten keine freiwilligen Kräfte ihr Privat- oder Berufsleben unterbrechen.
Trotzdem gibt es keine Pause für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Ottobrunner Feuerwehr. 102-mal schlugen die Funkwecker dieses Jahr bislang Alarm. So sei erinnert an die Stürme „Sabine“ am 10. Februar und an „Bianca“ am 27. Februar. Fünfmal rückte die Ottobrunner Feuerwehr auf die Autobahn aus. Während am 1. Februar alle rasche Hilfe vergebens warf, weil der Fahrer bereits beim Unfall tödliche Verletzungen erlitt, konnte die Ottobrunner Feuerwehr bei einem Verkehrsunfall am 12. März drei Verletzte retten und nahm deren Hund für einige Stunden in Obhut. Aus den Niederlanden traf kurz darauf ein nettes Dankschreiben im Gerätehaus ein.
Offensichtlich hoch bleiben die Alarmzahlen zu „Kranke Person in Wohnung“. Waren es im kompletten Jahr 2019 82 Alarme, sind es 2020 schon 28. Oftmals machen sich Angehörige Sorgen, wenn sie ihre zumeist betagten oder gesundheitlich beinträchtigten Verwandten und Bekannten nicht telefonisch erreichen und rufen die Feuerwehr, damit diese die Wohnung öffnet und nachschaut. Früher, vor den Kontaktbeschränkungen, war der persönliche Kontakt einfacher und hat zu weniger Sorgen und Befürchtungen geführt.
Die First Responder wurden bislang 111-mal alarmiert. Zum Anfang der Corona-Krise gab es Diskussionen, diesen Dienst einzustellen. In manchen Bayerischen Landkreisen entschied man sich dafür. Die Feuerwehren im Landkreis München fahren weiterhin den First Responder-Dienst, um schnelle erste medizinische Hilfe zu leisten. Allerdings begrenzte man die Alarmierungen auf lebensbedrohliche Situationen. Die Einsatzzahl wird deshalb für 2020 wohl niedriger ausfallen. Zum Vergleich: 2019 rückten die Ottobrunner First Responder 353-mal aus.
Seit der Corona-bedingten Einstellung des Spielbetriebs im Wolf-Ferrari-Haus stehen keine Veranstaltungswachen mehr auf dem Dienstplan der Einsatzkräfte. Bei Aufführungen auf der Bühne im großen Saal sind normalerweise zwei Feuerwehrleute zur Brandsicherheitswache eingeteilt.
Aus dem Fotoarchiv der Einsätze in diesem Jahr: