Dreimal rückte die Feuerwehr aus, um ihren Kameraden Daniel Modrow und seine Frau Susi auf dem Weg in den Ehestand zu begleiten. Der erste Termin stand am Freitag 6. Juni an: die Kameraden gratulierten dem frisch vermählten Brautpaar nach dem Standesamttermin auf dem Rathausplatz.
Das nächste Mal trafen sich am Samstag 7. Juni in der früh um 5.30 Uhr 20 Kameraden am Gerätehaus, um einen etwa acht Meter langen Hochzeitsbaum zum Haus des Brautpaares in der Drosselstraße zu tragen. Es ist Brauch bei der Ottobrunner Feuerwehr, am Tag der kirchlichen Trauung die Braut und den Bräutigam mit ein paar kräftigen Böllern aufzuwecken und ihnen den Hochzeitsbaum in den Garten zu pflanzen. Dort steht er dann genau 365 Tage. Am 365. Tag wird kontrolliert, ob es in der Wiege kräht. Hat sich kein Nachwuchs eingestellt, muss der Bräutigam die Feier zum Umlegen des Baumes ausrichten, ansonsten übernehmen das die Kameraden, die den Baum aufgestellt haben.
Unter den Augen des Brautpaares, der Verwandten und Nachbarn gruben die Feuerwehrleute ein etwa ein Meter tiefes Loch. Um 6.39 Uhr stand der Baum und erhielt ein Schild zur Erinnerung an das Datum. Währenddessen hatte das Brautpaar den Topf mit Weißwürsten warm gemacht und kühle Getränke bereit gestellt.
Ein paar Stunden später fuhren 11 Kameraden zur Kirche St. Albertus Magnus, um mit der Fahne am Hochzeitsgottesdienst teilzunehmen. Vor der Kirche bauten sie zum Gottesdienstende eine Schlauchspirale als Durchgang auf und – auch einer Tradition gehorchend – wurde das Brautpaar mit der Drehleiter in den Himmel gehoben.
Die Kameraden erwarteten das Brautpaar vor dem Rathaus nach dem Termin auf dem Standesamt.
Mit Irxenschmalz und Schwalben wird der Hochzeitsbaum aufgerichtet.
Erinnerungsfoto mit den „Tätern“, damit nach einem Jahr genau dieselben Personen zur Feier eingeladen werden.
Durch diese Schlauchspirale muss das Brautpaar schreiten auf dem Weg zur Drehleiter.
Mit der Drehleiter kommt das Brautpaar dem 7. Himmel ein kleines Stück näher.