13-mal war die Ottobrunner Feuerwehr am Neujahrstag unterwegs
Wohnungsöffnungen und Feuermelderalarme zählen zu den häufigsten Alarmstichworten bei der Ottobrunner Feuerwehr – das wird die gerade laufende Auswertung für das Jahr 2024 sicher wieder zeigen. Und es waren zwei Wohnungsöffnungen, die am 31.12.2024 das einsatzreichste Jahr in der Geschichte der Ottobrunner Feuerwehr beendeten. Beim ersten Mal, um 16.55 Uhr ging es darum, dem Rettungsdienst Zutritt zu einer erkrankten Person zu verschaffen. 39 Minuten nach dem Einrücken dann um 18.17 Uhr der nächste Alarm. Polizei und Installateur erwarteten die Einsatzkräfte, denn von der Kellerdecke in einer Wohnanlage floss Wasser. Die Ursache dafür vermuteten sie zutreffenderweise in der darüberliegenden, versperrten und unbewohnten Wohnung. Die 19 Einsatzkräfte saugten das Wasser auf, während der Installateur den Schaden behob. Ab 19.31 Uhr kehrte Ruhe ein und die Kameradinnen und Kameraden kümmerten sich mit Familie und Freunden um ihre Silvesterfeiern.
Das neue Jahr war erst wenige Minuten alt, als in Sauerlach eine Scheune in Vollbrand stand. Mehrere Feuerwehren im südlichen Landkreisgebiet rückten aus. Im Zug der Alarmstufenerhöhung erhielten die Ottobrunner Mitglieder der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL) den Alarm und auch die Ottbrunner Führungskräfte. Vier von ihnen brachten den vom Landkreis München in Ottobrunn stationierten Wechsellader mit dem Abrollbehälter Besprechung zur Einsatzstelle.
Wer von den Einsatzkräften meinte, nach seiner Silvesterfeier eine ungestörte Nachtruhe zu haben, lag falsch. Um 2.12 Uhr begann eine Einsatzserie, die die Kameraden erst drei Stunden später wieder einrücken ließ. Weil der Feuermelderalarm von Ottobrunns Hochhaus an der Alten Landstraße kam, rückten entsprechend der Einsatzplanung die Feuerwehren Ottobrunn und Neubiberg aus. Als Ursache wird angenommen, dass die Lüftungsanlage die Pyrotechnikgase des Feuerwerks angesogen und die Brandfrüherkennung der Aufzugsschächte diese als Rauch detektiert hatte. Während dieses noch in Abklärung war, informierte die Feuerwehreinsatzzentrale im Landratsamt München, dass es in der Putzbrunner Straße in einem Abfallsammelhäuschen brennt. Die Feuerwehr Neubiberg fuhr als erste dorthin, die nachrückenden Ottobrunner unterstützten mit der Bereitstellung von Atemschutzgeräteträgern. Von dort ging es für 26 Einsatzkräfte um 3.08 Uhr weiter zum Autobahnkreuz München-Süd. Auf der Verbindungsrampe zur A8 in Richtung Salzburg war ein Pkw verunglückt. Der Fahrer war zwar nicht eingeklemmt, aber so verletzt, dass der Rettungsdienst eine achsengerechte Rettung forderte. Weil dafür die Wirbelsäule stabilisiert wird und man nicht mehr aussteigen kann, musste seitlich eine große Rettungsöffnung geschaffen werden. Mit dem Rettungsspreizer und der Rettungsschere entfernten die Einsatzkräfte die hintere Türe und schnitten die B-Säule heraus.
Wer von den 26 Einsatzkräften meinte, nun endlich zum Schlafen zu kommen, lag wiederum falsch. Nach etwa eineinhalb Stunden Nachtruhe piepsten um 7.12 Uhr die Funkwecker wieder. Nun galt es, in Sauerlach die seit Mitternacht in der Winterkälte im Einsatz stehenden Kräfte abzulösen. Mit der Drehleiter und Atemschutzträgern aus dem LF 20/16 übernahm die Ottobrunner Feuerwehr Nachlöscharbeiten. Endlich zwei Stunden später rückten sie wieder ein. Jedoch gab es zuvor noch an der Tankstelle am Sauerlacher Ortsrand eine Einladung vom Inhaber eines Leberkäsimbiß zu einer Brotzeit. Die Einsatzstatistik für den ersten Tag des Jahres ergänzt mittags das Ausrücken der Drehleiter zur Unterstützung der Hohenbrunner Feuerwehr. Es war ein absturzgefährdeter Ast aus einem Baum zu beseitigen. Abends gegen 21.00 Uhr gab es noch einen für den Neujahrstag nicht ungewöhnlichen Mülltonnenbrand zu löschen.
Über den Jahreswechsel hinweg standen die beiden First Responder im Einsatz. Sie rückten um 23.54 Uhr zum letzten und 976. Einsatz des vergangenen Jahres aus. Kaum um 0.14 Uhr wieder einsatzklar gemeldet, ging es für sie um 0.20 Uhr weiter. Bis zum späten Vormittag erhielten die beiden eingeteilten First Responder-Kräfte weitere vier Alarme.