3 Tage unterwegs zu einer Feuerwehr in Griechenland
Bereits zum dritten Mal ist Feuerwehrvorstand Klaus Ortmeier mit einem ausgemusterten Ottobrunner Feuerwehrfahrzeug auf der Peloponnes unterwegs: 1994 übergab er einen Kommandowagen an unsere Partnerstadt Nauplia und seit 2012 setzt die Feuerwehr Agia Sotira Paniperi das frühere Tanklöschfahrzeug TLF 16 ein.
Am Samstag 8. Mai, mitten in der Nacht kurz nach 2 Uhr, verließ der LKW Ottobrunn. Eine Kameradin und vier Kameraden wechselten sich ab auf der Fahrt nach Venedig. Dem voran gegangen war ein Coronatest, damit alle zusammen unterwegs sein und die Grenzen überqueren durften. Drei kehrten in Venedig wieder um und fuhren mit dem MZF nach Hause. Klaus Ortmeier und Florian Hagel steuerten den LKW auf die Fähre. Die Fährpassage nach Patras sponserten dankenswerterweise Anek-Superfast Lines. In Griechenland ging die nächste Etappe bis Agia Sotira Paniperi. Die befreundete Wehr hat ihren Fuhrpark neben unserem früheren TLF 16 um ein bei der Feuerwehr Reutlingen ausgemustertes TLF 16 erweitert. Deren Schwerpunkt liegt auf dem Löschwassertransport und der Bekämpfung von Ödland- und Waldbränden.
Am 3. Tag der 800 Kilometer langen Reise trafen Ortmeier und Hagel mit dem LKW in Agios Nikolaos ein. Der Ort liegt etwa 50 Kilometer südöstlich von Kalamata auf der Halbinsel Mani. Dort kümmern sich die hoch motivierten ehrenamtlichen Mitglieder der Gaia Ethelontesmanis nicht nur um den Brandschutz sondern betreiben auch eine Taucher- und Höhenrettungseinheit und erledigen den Krankentransport. Territorial zuständig wäre die Berufsfeuerwehr von Kalamata. Aber über die kurvenreihen Küsten- und Bergstraßen vergeht mehr als eine Stunde, bis Hilfe eintreffen würde. Ortmeier, der in engem Kontakt mit dem Verband der freiwilligen Feuerwehren Griechenlands steht, erfuhr vor ein paar Jahren von dieser Einheit und besuchte sie. Die Frauen und Männer, die mit sehr hohem Engagement auf privater Basis tätig sind, genießen in der Bevölkerung hohes Ansehen und finanzieren sich und ihre Ausrüstung ausschließlich aus Spenden und Veranstaltungen. Zu ihrem Fuhrpark gehören zwei Tanklöschfahrzeuge aus Österreich und Luxemburg sowie ein Krankentransportwagen aus der Region Paderborn. Die neue Fahrzeughalle stifteten die „Mani-Freunde Colmberg“ aus Franken. Dort wird der LKW auch seinen Platz bekommen.
Auf Vermittlung von Ortmeier sprach sich der Ottobrunner Gemeinderat für die Überlassung des 31 Jahre alten Fahrzeuges aus. Für die vielfältigen Transportaufgaben bei technischen Hilfeleistungen, den Taucher- und Höhenrettungseinsätzen eignet sich unser früherer LKW bestens. Zudem ist er als ehemaliger RW 2 mit 20 kVA-Generator, Lichtmast und 5-Tonnen-Seilwinde ausgestattet.