Erfolgreich zweijährige Führungskräfte-Nachwuchs-Fortbildung abgeschlossen.
Eine Woche Gruppenführer-Lehrgang an einer Staatlichen Feuerwehrschule in Bayern – dann raucht der Kopf von all dem Wissen, das man in diesen Tagen in Theorie und Praxis aufgesogen hat und der Magen grummelt, wenn man an die Verantwortung denkt, die man jetzt mit dem Abschluss des Lehrgangs im Einsatz und bei der Ausbildung übernimmt. Um diese Kameradinnen und Kameraden zu fördern, ihnen die Eingewöhnung in neue Aufgaben zu erleichtern, ihnen Routine und Sicherheit zu vermitteln, dafür baute Erwin Ettl mit Unterstützung von Manuel Prause in der Ottobrunner Feuerwehr eine interne Führungskräfte-Nachwuchs-Fortbildung auf. Als Kreisbrandmeister und Kreisbrandinspektor von 1995 bis 2021 leitete Ettl bereits zusammen mit Prause im Rahmen der Kreisausbildung eine Fortbildung für Gruppenführer. Diesen Ansatz schrieb er nun fort, passte ihn auf die Anforderungen der Ottobrunner Feuerwehr an und ergänzte ihn um praktische Einsatzübungen.
Die Kommandanten benannten den Teilnehmerkreis. Voraussetzung war der abgeschlossene Gruppenführerkurs. Einige von ihnen sind schon mit Führungsaufgaben als stellvertretende Gruppenführer betraut, andere wirken in der Jugend- und MTA-Ausbildung mit oder sind in die Leitung von Fachbereichen eingebunden. Zudem hatte der Kurs zum Ziel, potentielle Kandidaten für Führungsaufgaben zu erkennen. Etwas über zwei Jahre lang, nämlich von März 2022 bis Juli 2024 lief die Fortbildung. 22 Abendtermine, davon sechs praktische Einheiten fanden in diesem Zeitraum statt.
Am Anfang stand die Theorie im Vordergrund. Es ging um Einsatzführung, Aufgaben in der Löschgruppe, Befehlsgebung und die vielfältigen Gefahren an der Einsatzstelle. Mehrere Planspiele festigten die Abläufe. Dabei wurden auch konkrete Ereignisse aus dem Einsatzgeschehen der Ottobrunner Feuerwehr nachgestellt, wie der Brand einer Lagerhalle im März 1984 und der Omnibusbrand auf einem Betriebshof in Riemerling im August 2017.
Im Lauf des Kurses nahm der Praxisanteil immer mehr zu. Nun standen Begehungen zur Objektkunde und zur Einsatztaktik im ersten Ottobrunner Hochhaus an der Alten Landstraße und in mehreren Altenwohnanlagen auf dem Programm. Ein Besuch bei der Autobahnpolizei in Hohenbrunn, um sich über die Zusammenarbeit bei Verkehrsunfällen und insbesondere bei Havarien von Gefahrguttransportern auszutauschen beendete die Fortbildungsreihe. Das auf der Feuerwehrschule Gelernte, das in der Fortbildung Besprochene und das im Einsatzbetrieb bereits Erfahrene dann strukturiert in Übungen anzuwenden und anschließend in Besprechungen auszuwerten, dafür bereitete das Ausbilderteam aufwändige Einsatzübungen vor. Bei der technischen Hilfeleistung ging es um die Rettung von verunfallten Personen. Bei der Brandbekämpfung galt es, vermisste Personen zu finden, zu retten und zugleich den Brand zu bekämpfen. Hierfür stellte ein Bauunternehmen dankenswerterweise ein leerstehendes Objekt an der Ottostraße zur Verfügung, bevor die Baumaschinen zum Abriss anrollten.
Drei Kameradinnen und elf Kameraden haben diese interne Fortbildung vor den Sommerferien erfolgreich abgeschlossen. So konnte sichergestellt werden, dass bei Ausscheiden von Führungskräften gut ausgebildete und erfahrene Nachfolger zur Verfügung stehen und bei der Neubesetzung von Aufgaben geeignete Kameraden ausgewählt werden können.