711 Einsätze hatte die Ottobrunner Feuerwehr im Jahr 2020
Mit ein paar Zahlen zum Einsatzgeschehen und zur Mitgliederentwicklung blickt die Ottobrunner Feuerwehr auf das vergangene Jahr zurück. Diese 711 Einsätze gliedern sich in zwei große Blöcke:
- 284 First Responder-Alarme
- 427 Feuerwehreinsätze
Somit liegt der Anteil der First Responder-Einsätze bei 40 % und damit wieder etwas niedriger als im Vorjahr. Die Anzahl der Alarme der medizinischen Ersthelfer sank deutlich von 349 auf 284. Die absolute Anzahl der Einsätze fiel ebenfalls deutlich von 847 auf 711.
COVID-19 beeinflusste die Einsatzstatistik deutlich. So fehlen weitgehend die Brandsicherheitswachen im Wolf-Ferrari-Haus, denn deren Anzahl nahm wegen dem Aussetzen des Spielbetriebes ab Ende März von 66 im Vorjahr auf nun 10 ab. Anderseits stehen exakt 100 Hilfeleistungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Aus dem Bestand der Katastrophenhilfe Bayern erhielten im Frühjahr Altenheime, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen Schutzausrüstungen und Desinfektionsmitteln. Diese haben die Gerätewarte aus Verteilerlagern im Landkreis abgeholt, anschließend im Gerätehaus nach der Bestellliste konfektioniert und direkt ausgeliefert. An der von der Feuerwehr aufgebauten Corona-Teststation regeln die Gerätewarte den Zugang, indem sie die eintreffenden Patienten mit der Liste der Angemeldeten abgleichen. Zudem leisten sie dort als First Responder bei medizinischen Notfällen Erste Hilfe bis zum Eintreffen des alarmierten Rettungsdienstes.
106 Einsätze hatten Brände zum Anlass, davon entfiel die Hälfte auf Alarme durch Feuermelder. Unter diesen Begriff fallen neben Brandmeldeanlagen in Gewerbegebäuden oder öffentlichen Einrichtungen immer öfters die privaten Heimrauchmelder. Dabei haben die meisten Feuermelder genau das getan, was sie tun sollen: Eine Rauchentwicklung gemeldet. Und sie waren dabei mehrfach Lebensretter! Nachbarn hörten das Piepsen und wählten den Notruf 112. Die Feuerwehr entdeckte dann im Rauch liegende oder schlafende Personen und konnte sie in Sicherheit bringen bevor sie noch größere gesundheitliche Schäden erlitten hätten.
Bedenklich stimmt die Anzahl der Alarme zu „kranker Person in Wohnung“. Es waren 82, exakt dieselbe Anzahl wie im Vorjahr. Allerdings war es bis 2018 deutlich weniger. Dieser Anstieg geht zum Teil auf die Betätigung von Hausnotrufen zurück. Eine an sich sehr sinnvolle Einrichtung über die alleinstehende oder ältere Menschen einen Notruf aktivieren können. In vielen Fällen konnte die Feuerwehr zeitnah durch meistens gewaltsames Öffnen der Wohnungstüre rettende Hilfe leisten. Es häufen sich aber die Fälle, bei denen der Notruf unbewusst oder unbedacht ausgelöst wurde und die Leitstelle keine Verbindung zum Auslöser herstellen konnte, um den Grund zu erfragen. Dann muss das Schlimmste befürchtet werden. Die Feuerwehr fährt zur Wohnungsöffnung, wenn der beim Hausnotrufdienstleister hinterlegte Schlüssel nicht zeitnah eintreffen kann. Dieser Anstieg der Alarme fiel mehreren Feuerwehren im Landkreis auf. Deshalb sind in die Klärung dieser Problematik inzwischen Kreisbrandinspektion, Landratsamt und Landesfeuerwehrverband involviert.
Die beiden Stürme im Februar sorgten für die meisten der 26 Unwettereinsätze. Und 12-mal standen Tiere im Einsatzbericht. 15-mal lautete der Einsatzort Autobahn A99 oder A8. 81 Einsatzorte lagen außerhalb der Gemeindegrenzen von Ottobrunn.
158 Einsatzkräfte leisteten in 2020 diese 711 Einsätze. 4101 Personalstunden fielen dabei an. Bei 237 der 427 Feuerwehreinsätze piepsten die Funkwecker. Je nach Alarmstichwort wurden eine, zwei oder alle drei Alarmgruppen dringend zum Einsatz gerufen. Einmal lief die Sirene zu einem Wohnungsbrand im Januar.
12 Mädchen und Jungen aus der Jugendfeuerwehr dürfen nach zweijährige Ausbildung seit Herbst 2020 mit ausrücken. Acht neue Mitglieder haben im Herbst ihre Jugendfeuerwehrausbildung begonnen. In der Jahresbilanz sank der Mitgliederbestand leicht von 33 auf 27 Jugendliche.
Die Anzahl der Einsatzkräfte stieg durch die Übernahme aus der Jugendfeuerwehr leicht von 153 auf 158. Austritte und Wegzüge konnten weitgehend kompensiert werden durch sechs Kameraden, die schon zuvor bei einer anderen Feuerwehr aktiv waren und dieses Engagement an ihrem neuen Wohnort Ottobrunn weiterführen. Zum Feuerwehrverein gehören auch die 15 passiven Mitglieder, die zumeist aus Altersgründen den Einsatzdienst beendet haben sowie 10 Ehrenmitglieder, die sich um die Wehr verdient gemacht haben.
Herzlich bedanken möchten wir uns bei den Fördernden Mitgliedern. Knapp 600 Personen oder Firmen unterstützen die Ottobrunner Feuerwehr. Wenn auch wir uns über einige neue Mitglieder freuen, müssen wir eine stetige Abnahme verzeichnen. Wegzüge, Firmenschließungen oder Todesfälle langjähriger Förderer lauten die Gründe. Daher: Wenn Sie uns unterstützen möchten, wir freuen uns darüber! Ab 10.- € jährlich sind Sie dabei. http://www.feuerwehr-ottobrunn.de/verein/