Nach zwei Jahren Jugendfeuerwehrausbildung ging es sofort in den Einsatzdienst
Die spannende Frage lautet: Wann kommt der 1. Einsatz? Zwei Jahre Jugendfeuerwehrausbildung absolviert, Abschlussprüfung erfolgreich bestanden, Funkwecker erhalten – und wann piepst es nun zum ersten Mal? „Nach fünf Minuten“ können die sechs Absolventen des Jugendfeuerwehrjahrgangs 2019/2021 der Ottobrunner Feuerwehr sagen. Um 20:38 Uhr kam der Feueralarm aus einem Hotel. Ein Topfuntersetzer, der in einem Appartement auf einer eingeschalteten Herdplatte lag, fing an zu schmoren und löste den Rauchmelder aus.
Dem zuvor gegangen war am Abend des 30. Juli 2021 die MTA-Zwischenprüfung, an der sieben Kameradinnen und acht Kameraden der Ottobrunner Feuerwehr teilnahmen. Darunter waren neun Feuerwehrmann/Frau-Anwärter, für die bereits letzten Sommer diese Prüfung auf dem Plan gestanden hätte. Aber wegen der coronabedingten Einschränkungen ließ sich diese damals nicht durchführen. Ausrücken durften sie trotzdem bereits schon als Anwärter.
Die Modulare Truppausbildung (MTA) ist die Grundausbildung für den Feuerwehrdienst. In den zwei Jahren lernten die jungen Mitglieder die wesentlichen Tätigkeiten der Feuerwehr kennen. Die Prüfung nahmen Kreisbrandmeister Andras Mur aus Feldkirchen und Dienstgrade der Ottobrunner Feuerwehr ab. Sie begann im Schulungsraum mit der Beantwortung von 50 Fragen einer theoretischen Prüfung. Dann folgte im Hof der praktische Teil. Aus sechs Prüfungsaufgaben loste jeder Kamerad zwei aus. Zur Auswahl standen
- Erläuterung der Funktion eines Hohl- oder Mehrzweckstrahlrohres
- Erläuterung der Anwendung eines Feuerlöschers
- Anlegen des Brustbundes
- In- und Außerbetriebnahme eines Hydranten
- Knoten und Stiche
- Fahrzeugkunde
Bei beiden Prüfungsteilen zeigten die jungen Ottobrunner Kameradinnen und Kameraden sehr gute Leistungen. „Geht mit Selbstvertrauen in den nun für Euch neuen Einsatzdienst! Ihr habt viel gelernt, das bietet Euch eine solide Grundlage. Und habt das Selbstvertrauen, nun das noch Unbekannte im Feuerwehrleben zu entdecken und zu erforschen!“ Mit diesem Appell wandte sich 2. Kommandant Klaus Ortmeier an die neuen jungen Einsatzkräfte und überreichte ihnen die ersehnten Funkwecker. Auch KBM Mur bedankte sich bei dem Jugendausbilderteam um Jugendwart Daniel Diepenbroek für das große Engagement, trotz der Einschränkungen durch die COVID19-Pandemie unverdrossen weiterhin Jugendliche auszubilden.
In den zwei Jahren lief vieles anders als sonst gewohnt. Nur wenige Übungstermine konnten praktisch am Gerätehaus stattfinden. Die Ausbilder investierten viel Freizeit, um neue Methoden zur Wissensvermittlung und -festigung auszuprobieren und einzuführen oder um Schulungen selber onlinetauglich aufzubereiten und zu programmieren. Die Jugendlichen erlebten ihre Feuerwehrgrundausbildung unter erschwerten Bedingungen, denn die meisten Treffen fielen weg. Der Aufbau des in der Feuerwehrarbeit so wichtigen Teamgeistes, die gemeinsamen Unternehmungen in der Jugendgruppe aber auch mit den anderen Feuerwehrkameraden konnten nicht so intensiv stattfinden wie früher. „Wir haben uns der Herausforderung gestellt. Unsere jungen Kameraden sind trotz alldem hoch motiviert dabeigeblieben. Es war eine große Leistung, – sowohl auf Seiten meines Ausbilderteams als auch von den Jugendlichen – die Ausbildung im vorgesehenen Zeitraum von zwei Jahren ohne Abstriche bei Inhalt und Qualität durchzuführen,“ bilanziert erfreut Jugendwart Diepenbroek.
Neue Jugendgruppe startet im September
Du interessierst Dich für dieses spannende Ehrenamt, bist fasziniert von moderner Fahrzeug- und Rettungstechnik, körperlich fit und weitgehend schwindelfrei? Dann freuen wir uns auf Dich! Mädchen und Jungen aus Ottobrunn, die zum Ausbildungsbeginn im September 2021 mindestens 14 Jahre alt sind, können sich mit ihren Fragen oder Anmeldung zur Jugendfeuerwehr an die Ausbildungsleiter wenden unter E-Mail [email protected]