Kurz aber heftig entlud sich ein Gewitter über Ottobrunn und den Nachbargemeinden. Zum ersten Mal piepsten die Funkwecker um 14.39 Uhr. 36 Kameraden rückten aus. „Wassereinbruch im Keller Am Bogen“ lautete die erste Alarmmeldung. Der Abfluss am Fuß einer Außentreppe war verstopf und fasste die Wassermassen nicht mehr. Das Wasser drückte durch die Kellertüre ins Haus. Mit zwei Wasserschieber ließ es sich dort schnell zu einem Gully im Nebenraum wischen.
Dann ging es Schlag auf Schlag weiter. Bei anderen Kellern kamen Wassersauger und Tauchpumpen zum Einsatz. Die anderen Meldungen lauteten „Straße überflutet“. Insbesondere in der Putzbrunner Straße und in der Robert-Koch-Straße stand das Wasser abschnittsweise so hoch, dass es über die Gehwegkante lief. Der Autoverkehr war massiv behindert und kam streckenweise zum Erliegen. Alleine in der Robert-Koch-Straße war die Feuerwehr an drei Abschnitten tätig. Sie suchte im trüben Wasser die Sickerschachtdeckel und öffnete diese. So konnte das Wasser zügig abfließen. Kritisch war die Situation besonders dort, wo die Gehwegkante abgesenkt war und sich das Wasser den Weg in eine Tiefgaragenabfahrt suchte. Zum Glück schafften die Gullys in der Garage, das herabfließende Wasser aufzunehmen. Auch bei einigen Gewerbebetrieben sammelte sich so viel Wasser auf dem Dach oder im Hof vor den Ladetoren, dass man die Feuerwehr zur Hilfe rief.
Insbesondere an der Robert-Koch-Straße zeigten einige Autofahrer wenig Verständnis für die Straßensperren und führten zum Teil erregte Diskussionen mit den Einsatzkräften. Wenn das Wasser die Fahrbahn vollständig überflutet und man sie nicht mehr sehen kann, dann besteht Gefahr. Wenn der Wasserdruck zum Teil die Deckel anhebt oder die Feuerwehr diese öffnet, dann besteht Gefahr. Bis das Wasser abgeflossen ist, muss die Feuerwehr aus Sicherheitsgründen die Straße sperren.
Der letzte Einsatz war ein Verkehrsunfall auf der Ortsumgehung. Vermutlich durch Blitzschlag war dort die Ampelanlage ausgefallen und es kam zu einem heftigen Zusammenstoß von zwei Fahrzeugen. Die First Responder kümmerten sich mit dem Rettungsdienst um die Verletzten. Die mit HLF 20, WLF-AB-Rüst und KLAF angerückten Einsatzkräfte reinigten die Straße von ausgelaufenen Betriebsstoffen und klemmten zur Unterbindung einer Brandgefahr an den Unfallfahrzeugten die Batterien ab.