Tausende Bewohner seit Samstag ohne Strom. Dank der Pumparbeiten der Ottobrunner geht ein großes Wohnquartier bald wieder ans Netz.
Um 21.15 Uhr war die 1. Gruppe der Ottobrunner wieder zurück. Kommandant Klas berichtet über den 6. Oktober: Morgends brachte man uns zu einer großen Tiefgarage in einer dicht bebauten Wohnsiedlung – in Baustruktur und Einwohnerzahl vergleichbar mit unserer Siedlung an der Ottosäule und entlang der Robert-Koch-Straße. Seit Samstag Abend sind diese Bewohner ohne Strom, denn die Zentrale der Energieversorgung befindet sich in der überfluteten Tiefgarage. Daher bat man uns, diese mit den beiden Tragkraftspritzen und der Schmutzwasserpumpe zügig auszupumpen.
Um 15.30 Uhr traf die Ablösung von 7 Kameraden unter Leitung von 2. Kommandant Klaus Ortmeier ein, die am frühen Morgen via Wien nach Nizza geflogen war.
In einem Telefonat um 17.30 Uhr berichtete Ortmeier von ihren Aufgaben am ersten Abend in Mandelieu: Sie konnten die Arbeiten an der Tiefgarage abschließen. Der nächste Auftrag führte die Ottobrunner zum Golfplatz. Um großen Folgeschaden an der für den Tourismus so wichtigen Einrichtung abzuwenden, begannen sie, einen See abzupumpen. Das mag für einen Ottobrunner anfangs befremdlich klingen, aber der Tourismus ist ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor in unserer Partnergemeinde. Daran hängen sehr viele Arbeitsplätze und wenn die Golfer in den nächsten Jahren ausbleiben, erleidet die Stadt einen großen wirtschaftlichen Schaden. Der durch die Überflutung entstandene See ist etwa 300 Meter lang und 50 Meter breit. Seine Tiefe schätzt Ortmeier auf ca 1,5 Meter. Mit zunehmender Dunkelheit ist eine großflächige Ausleuchtung mit dem Ottobrunner Material aufzubauen. Die Arbeiten werden die ganze Nacht durchgehen.
Das überragende Medienecho auf das Engagement der Ottobrunner hat heute neben der Süddeutschen Zeitung auch die FAZ erreicht. In der FAZ-Ausgabe vom 6.10.2015 findet sich ein ausführlicher Artikel. Die in Paris lebende, deutschsprechende Korrespondentin der FAZ hatte im Fernsehen die Arbeit der Ottobrunner entdeckt. Sie suchte im Internet nach Informationen bis sie eine Telefonnummer von Kommandant Klas herausfinden konnte und ihn telefonisch bei der Arbeit vor Ort interviewte.