Die 581 Einsätze gliedern sich auf in 339 Einsätze der Feuerwehr und 242 Alarme für die First Responder. Somit liegt die Einsatzzahl wieder im Bereich des langjährigen Durchschnitts. Das Jahr 2015 war dagegen mit 934 Einsätzen durch die sehr vielen Unwetter außerordentlich gewesen.
Ein wenig Statistik:
- 92 Brände und Feuermelderalarme
- 42 Wohnungsöffnungen bei erkrankten Personen
- 32 sonstige Menschenrettungen
- 7 Tiereinsätze
- 28 Verkehrsunfälle
- 20 Unwettereinsätze
- 79 sonstige technische Hilfeleistungen
- 39 Brandsicherheitswachen im Wolf-Ferrari-Haus
- 242 Einsätze der First Responder
Was hier als Zahl in der Statistik auftaucht, stellt sich für den betroffenen Mitbürger als oftmals einschneidendes Erlebnis dar, an das er sich noch lange erinnert.
Aus der Einsatzstatistik ragt der Brand vom 28. Juni heraus. Kleine Ursache – große Wirkung: Ein brennendes Sofa brachte etwa 100 Bewohner einer Wohnanlage in Lebensgefahr. Das Sofa stand am Fuß des Treppenhauses, die Brandschutztüren waren auf allen drei Ebenen mit Keilen offen gehalten. So konnte sich der gefährliche Rauch ungehindert im ganzen Haus ausbreiten und schnitt den Bewohnern den Fluchtweg ab. Bei Ankunft der Feuerwehr standen etwa 50 Bewohner an ihren Fenstern und einige schrien in Panik, dass sie springen würden, während der Rauch über ihren Köpfen zum Fenster hinauszog. Den Feuerwehren Ottobrunn und Neubiberg gelang es in kürzester Zeit das Feuer zu löschen und alle Bewohner über Leitern zu retten. Die Bilanz der Brandstiftung: 17 Verletzte mit Verdacht auf Rauchvergiftung.
Fünfmal lautete die Alarmmeldung „Verkehrsunfall Person eingeklemmt“. Die hydraulischen Rettungsgeräte kamen 2016 jedoch nicht zum Einsatz. In allen Fällen konnten sich die Autofahrer selber befreien oder es gelang der Feuerwehr mit einfachen Hilfsmitteln die im Auto eingeschlossenen Personen herauszuholen. Das ist ein großer Verdienst der konstruktiven Sicherheit im Fahrzeugbau. Wäre der Unfall vom 10.03.16 auf der Autobahn etwa 20 Jahre früher passiert, dann wäre man vor einer größeren Anzahl an eingeklemmter und schwer verletzter Personen gestanden. So aber konnten bis zum Eintreffen der Feuerwehr alle Personen die sieben am Unfall beteiligten Pkw verlassen.
Für das Jahr 2016 stehen im Rückblick nicht so sehr die Einsatzbelastungen – wie in 2015 – im Fokus sondern die Ausbildungen und die Beschaffungen. Zusätzlich zu den regulären monatlichen Übungen kam das Angebot an speziellen Ausbildungen: Die Maschinisten absolvierten ein ganztägiges Fahrsicherheitstraining mit den Einsatzfahrzeugen. Die Dienstgrade beschäftigten sich mit den Rettungsmaßnahmen bei Tiefbauunfällen und gaben das Wissen in den Monatsübungen an die Einsatzkräfte weiter. 19 junge Kameradinnen und Kameraden konnten nach zweijähriger Grundausbildung in den Einsatzdienst übernommen werden und 11 junge Mitbürger haben ihre Ausbildung in der Jugendgruppe begonnen. Die Prüfungen zum Abschluss der in Bayern neu eingeführten Modularen Trupp-Ausbildung legten 11 Kameraden erfolgreich ab.
Der Personalstand bei den Einsatzkräften veränderte sich positiv von 143 auf 162 Kameraden. Das resultiert aus der Übernahme junger Kameraden aus der Jugendfeuerwehr als auch aus Eintritten von neu nach Ottobrunn gezogenen Mitbürgern, die bereits in ihrer Heimatgemeinde in der Feuerwehr aktiv waren und sich nun mit ihrem Engagement in Ottobrunn einbringen. Das wirkt sich positiv auf die Einsatzstärke aus. Auch werktags ist die Ottobrunner Feuerwehr in der Lage, mit einem voll besetzten Löschzug auszurücken. Dafür benötigen wir 23 Einsatzkräfte. In diesem Zusammenhang ein herzlicher Dank an die Arbeitgeber, die das Ausrücken der bei ihnen beschäftigen Einsatzkräfte unterstützen! Genauso ein Dank an die vielen beruflich Selbständigen in den Reihen der Ottobrunner Feuerwehr, die bei Alarm ihre Arbeit liegen lassen.
Für die nächsten Jahre wegweisend sind die Beschaffungen, die 2016 in Angriff genommen wurden: Zum Jahresende erhielten die ersten 45 Kameraden eine neue Schutzkleidung. Zuerst wurden die Atemschutzgeräteträger eingekleidet, weil sie den Gefahren der Brandstelle am unmittelbarsten ausgesetzt sind. Die Dienstgrade und der Rest der Mannschaft werden ab 2017 die neue Einsatzkleidung erhalten. Und die Ersatzbeschaffung der nun 21 Jahre alten Drehleiter steht unmittelbar bevor. Viel Arbeit steckte das Beschaffungsteam in Ausschreibung, Produktauswahl und die Begleitung der Herstellung der neuen Drehleiter. Ihre Auslieferung erwarten wir für März 2017.