Gleich nach Jahreswechsel arbeiten die Schriftführer an der Statistik. Erste Zahlen für 2015 liegen vor. Die wichtigste: Es gab 934 Einsätze abzuarbeiten. Im Vorjahr waren es 624.
In den Tagen um den Jahreswechsel verbringen die Schriftführer einige Stunden ihres Weihnachtsurlaubes im Gerätehaus, um die statistischen Zahlen des abgelaufenen Jahres zusammenzutragen. Diese brauchen Kommandant und Vorstand für ihre Berichte auf der Jahreshauptversammlung. Schriftführer Klaus Fischer, der zu dieser Zeit immer die Infobroschüre verfasst, braucht sie für den Text. Die Infoschrift soll zur Jahreshauptversammlung am 11. März 2016 erscheinen und Anfang April in alle Briefkästen Ottobrunns verteilt werden. Der neu ins Amt eingesetzte Sachgebietsleiter Verwaltung Daniel Diepenbroek und sein Team brauchen die Zahlen für die Berichterstattung des Kommandanten gegenüber Gemeinde und Kreisbrandinspektion.
Die Unwettereinsätze dominieren die Einsatzstatistik für 2015: Die Orkane „Elon“ im Januar und „Niklas“ im März zogen eine Schneise der Verwüstung durch Ottobrunn. Sie haben großen Anteil an der Rekordzahl von 934 Einsätzen. Denn davon waren 209 Einsätze durch Stürme bedingt. Dass dabei 155 Einsätze an einem Kalendertag anfielen, das ist ebenfalls Rekord in der 101-jährigen Geschichte der Ottobrunner Feuerwehr. Hinzu kommen noch einige Wasserschäden nach starken Gewitterregen. Dass Brandbekämpfung nur noch einen kleinen Teil der Aufgaben der Feuerwehren ausmacht, ist bekannt. 13 % entfallen auf Brände. Darin eingerechnet sind die Alarme von Feuermeldeanlagen. Mit 66 machen sie ziemlich genau die Hälfte aus. Aber nicht jeder Alarm einer solchen Anlage hat einen Fehlalarm aus technischen Gründen oder eine fehlerhafte Bedienung bei Wartungsarbeiten zur Ursache. Der größte Brand im letzten Jahr mit massivster Menschenrettung am 15.05.15 in einer Altenwohnanlage begann ebenfalls mit dem Stichwort „Feuermelder“.
Einige weitere Zahlen zu den Einsätzen: 283 Alarme riefen die First Responder zur Ersten Hilfe. 50-mal hielten sich 2 Kameraden bei Veranstaltungen im Wolf-Ferrari-Haus auf der Bühne zur Brandsicherheitswache auf. Um Tiere ging es bei 22 Einsätzen: Es waren ein Bienenvolk und eine amerikanische Kornnatter einzufangen, Katzen vom Baum zu holen, ein zwischen Gebäudeteilen eingeklemmter Hund zu befreien oder Wespennester bei konkreter Gefahr für Allergiker und Kleinkinder zu beseitigen. Für die eilige Hilfe zum Öffnen der Wohnung bei erkrankten Personen rückte die Feuerwehr 47-mal aus. Die Alarmmeldung „Verkehrsunfall – Person eingeklemmt“ führte die Feuerwehr 7-mal auf die Autobahn.
Um die Einsätze abzuarbeiten, braucht es Personal. 114 Männer und 29 Frauen rücken zu den Einsätzen aus. In der Jugendfeuerwehr erhalten 37 Jugendliche – davon 8 Mädchen – ihre zweijährige Ausbildung. Zum Feuerwehrverein zählen zusätzlich 15 passive Mitglieder und 7 Ehrenmitglieder. Somit stehen 202 Mitbürger in der Mitgliederliste der Ottobrunner Feuerwehr. Nicht zu vergessen, die 658 Fördermitglieder, die den Verein mit ihrer jährlichen Spende unterstützen. Und das dürften gerne noch mehr Mitbürger sein! Informationen auf dieser Homepage unter Verein/Fördermitgliedschaft.
Den größeren Teil ihrer Zeit verbringen die Mitglieder nicht bei den Einsätzen sondern bei den Übungen und Ausbildungen. Fast jeden Monat stehen eine Hauptübung und eine Ausbildung der Führerscheinbesitzer im Dienstplan. Hinzu kommen über das Jahr verteilt mehrere Abende für die Atemschutzgeräteträger und die First Responder. Die Jugendgruppe trifft sich alle zwei Wochen sowie für einige Schulungen an Samstagen. Dienstsport wird jeden Freitag angeboten. Die Dienstgrade haben ihre regelmäßigen Besprechungen und der Verwaltungsrat des Vereins tagt auch mehrfach im Jahr. Fleißig fahren die Kameraden zu den Schulungen der Kreisbrandinspektion nach Haar sowie an den staatlichen Feuerwehrschulen in Geretsried, Regensburg oder Würzburg. Für Übungen und Fortbildungen fielen ca. 10.400 Stunden an.
Dass die Feuerwehr rund um die Uhr einsatzbereit ist, verdankt sie dem unermüdlichen Wirken vieler Kameraden in ihren Fachbereichen und Werkstätten. Dort fielen ca. 8000 Stunden ehrenamtlich an. Sei es in der Atemschutzwerkstatt, der Funkwerkstatt, der Schlauchpflege, der Kleiderkammer, bei der Elektrogeräteprüfung oder in der Verwaltung. Das geht nur mit dem großen Engagement der Kameraden, denn die hauptberuflichen Gerätewarte können ihren Schwerpunkt nur auf die Pflege und Wartung sowie der vorgeschriebenen Regelprüfungen der Fahrzeuge mit Beladung und des Gerätehauses legen.
Teilt man die Gesamtsumme der dokumentierten 31.484 Stunden durch die Zahl der 180 Kameraden (Einsatzkräfte und Jugend), so ergibt sich durchschnittlich ein Engagement von 175 Stunden je Person im Jahr. Ein zwar stolze Zahl aber ein Zeichen wichtigen Engagements für den Mitbürger in der Not.