37 Fahnenabordnungen am Trauergottesdienst

Am 24. April 2025 ist unser Ehrenmitglied Ehrenkreisbrandrat Egon Ettl im Alter von 96 Jahren gestorben. Am 6. Mai 2025 fand in der Kirche St. Otto der feierliche Trauergottesdienst statt. 37 Fahnenabordnungen von Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis München, die sich in der kreisförmig gebauten Kirche aufstellten, gaben der von Pfarrer Rolf Merkle zelebrierten Feier einen würdigen Rahmen. Im stillen Gedenken und im gemeinsamen Gebet nahmen Familie, Freunde, Nachbarn und Feuerwehrkameraden Abschied von Egon. Welche Anerkennung Egon in den bayerischen Feuerwehren über die Landkreisgrenzen hinaus genoss, zeigte die Anwesenheit des Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbandes Johann Eitzenberger sowie früherer Kreisbrandräte aus mehreren oberbayerischen Landkreisen.

Im Mittelpunkt aller Trauerreden stand Egons unermüdliches und ehrenamtliches Wirken für die Feuerwehren von Ottobrunn, des Landkreises und Bayern. Landrat Christoph Göbel stellte den Lebenslauf von Egon dar, würdigte insbesondere seine Tätigkeit in der Kreisbrandinspektion von 1970 bis 1992 und erinnerte an den großen Beitrag von Egon am Entstehen des Katastrophenschutzzentrum in Haar. Dort haben neben der FF Haar, der WF des Isar-Amper Klinikums, dem ABC-Zug und dem THW die Schulungsräume für die Kreisausbildung ihre Heimat gefunden.

Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer gab bekannt, dass mit Egon der älteste in Ottobrunn geborene Gemeindebürger gestorben ist. Sein historischer Rückblick verdeutlichte den Trauergästen, dass die Familie Ettl, die zu den ersten Siedlern der damaligen Waldsiedlung zählte, seit drei Generationen der Ottobrunner Feuerwehr eng verbunden ist. Egons Vater Pankratius Ettl gehört zu den Gründern der Wehr im Jahr 1914, Egon war ab seinem 16. Lebensjahr in der Feuerwehr aktiv, und seine Sohn Erwin trat in seine Fußstapfen, was seine Ernennung zum Ehrenkreisbrandinspektor zeigt.

Kreisbrandrat Harald Stoiber würdigte das wegweisende Anliegen von Egon, eine sehr umfangreiche Kreisausbildung aufzubauen. Das war Mitte der 1980er Jahre im Feuerwehrwesen Bayerns noch außergewöhnlich. Was im K-Zentrum Haar mit Unterrichten zum Truppmann- und Truppführer für den Feuerwehrnachwuchs aus dem gesamten Landkreis begann, entwickelte sich zu einem äußert erfolgreichen und heute über 80 Kurse umfassenden Aus- und Fortbildungsangebot.

80 Jahre Mitglied in der Ottobrunner Feuerwehr, das hat es in der 111-jährigen Geschichte der Wehr noch nicht gegeben, stellte Feuerwehrvorstand Klaus Ortmeier fest. Er erinnerte an das außergewöhnlich große Engagement von Egon für die Feuerwehr seiner Heimatgemeinde. Er war 1958 beteiligt an der Gründung einer der ersten Jugendfeuerwehren in Bayern, übte 19 Jahre lang das Amt des Schriftführers aus und unterstützte mit seinem Interessengebiet der EDV und der Programmierung von Datenbanken die Verwaltungstätigkeit der Ottobrunner Wehr.

Am 8. Mai 2025 wurde Egon unter großer Anteilnahme der Feuerwehrfamilie im Familiengrab auf dem Friedhof Unterhaching beigesetzt. Kreisbrandinspektoren und Kreisbrandmeister, Mitglieder vom Corps ehemaliger Feuerwehrchargierter München Land mit ihren Frauen, eine Abordnung unserer Partnerfeuerwehr Unterhaching mit der Standarte sowie Kameradinnen und Kameraden der Ottobrunner Feuerwehr nahmen von ihrem verdienten Kameraden Abschied. Egon, ruhe in Frieden.

Pfarrer Rolf Merkle, die Fahnenabordnung der Ottobrunner Feuerwehr und die Abordnung der Partnerfeuerwehr Unterhaching mit ihrer Standarte begrüßten die Gäste am Trauergottesdienst am Eingang der Kirche St. Otto.

Am Altar erinnerten Foto und das Kissen mit den Auszeichnungen an Egon Ettl. Ein Blumenherz und Kränze drückte die Trauer und die Erinnerung an den Verstorbenen aus.

Entlang der Wand des runden Kirchenraums von St. Otto hatten sich die 37 Fahnenabordnungen aufgestellt.

Zum Abschluss des Trauergottesdienstes nahm die Fahnenabordnung der Ottobrunner Feuerwehr für alle Kameradinnen und Kameraden der Wehr Abschied von ihrem langjährige Mitglied Egon Ettl.

Einen letzten Fahnengruß erboten alle Fahnenabordnungen ihrem früheren Kreisbrandrat Egon Ettl.

Auf dem Friedhof Unterhaching fand Egon Ettl seine letzte Ruhe. Aktive und frühere Kommandanten und Vorstände übernahmen an der Beisetzung die Totenwache.