Ein Brand hinter der Fassadenverkleidung eines Wohnhauses am Abend des 31.10.2017 beschäftigte 47 Feuerwehrleute zwei Stunden lang.

Ein Blick aus dem Fenster in die Dunkelheit. Bei diesem Blick entdeckte ein junger Feuerwehrmann am Nachbarhaus Flammen an der Terrassentüre. Er setzte den Notruf über 112 ab, lief zur Brandstelle und klingelte, um die Bewohner zu warnen. Es war aber niemand zu Hause.

Nachdem der Rahmen der Terrassentür von außen durchgebrannt war, ging innen der Vorhang neben dem Türstock in Flammen auf. Zum Glück breitete sich das Feuer im Wohnzimmer nicht weiter aus, weil keine brennbaren Gegenstände in der Nähe des Vorhangs waren. Allerdings war das Haus innen verraucht.

Die um 19.59 Uhr alarmierte Ottobrunner Feuerwehr rückte mit dem erweiterten Löschzug in die Jahnstrasse aus. Kommandowagen, die beiden Löschfahrzeuge LF 20 und LF 16/12 sowie die Drehleiter blieben vor Ort. Das dritte Löschfahrzeug HLF 20/16 und das Großtanklöschfahrzeug TLF 24/50 konnten nach kurzer Zeit wieder ins Gerätehaus zurückfahren. Das auf der Terrasse vorgefundene Feuer am Türrahmen ließ sich mit einem C-Rohr schnell ablöschen. Um einen Wasserschaden im Wohnzimmer zu vermeiden, nahmen die Einsatzkräfte das Löschwasser gleich mit einem Wassersauger auf. Im leicht verrauchten Haus öffneten die Atemschutzgeräteträger die Fenster zum Lüften. Ein Hochleitungslüfter vor der Haustüre unterstütze die Entrauchung des Gebäudes.

Allerdings war nach dem Löschen die Aussenwand neben der Türe sehr warm, leichter Rauch drang aus dem Spalt der Wandverkleidung und ein Teil der Fassadenplatten hatte sich rötlich verfärbt.  Deshalb entschloss der Einsatzleiter, mit einer Rettungssäge die Wandverkleidung zu öffnen und die Holzverkleidung der Eingangsstufe abzuschrauben. So folgte man Stück für Stück den Brandspuren nach oben in der Holzlattung zur Befestigung der Fassade. An jedem neu freigelegten Abschnitt wurden die Wärmeisolierung entfernt und die verkohlten Holzteile abgelöscht. Die Kontrolle nach unten zum Sockel und unterhalb der Terrassentür ergab, dass sich das Feuer dort nicht weiter sichtbar ausgebreitet hatte. Vorsorglich wurden auch diese Teile eingenässt.

Nach etwa 1 1/2 Stunden Arbeit hatte man alle Brandstellen freigelegt, abgelöscht und mit der Wärmebildkamera auf ihre Temperatur überprüft. Nun folgten der Rückbau der eingesetzten Geräte an der Einsatzstelle und das Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft im Gerätehaus. Dazu mussten die Atemschutzgeräte wieder mit Luft gefüllt und die Atemschutzmasken getauscht, neues Schlauchmaterial verladen sowie die verdreckte Einsatzkleidung gereinigt oder gewechselt werden. Die 47 Einsatzkräfte setzten 1 C-Rohr, 2 Kleinlöschgeräte, 3 Atemschutzgeräte, 2 Wärmebildkameras, 1 Rettungssäge, 2 Steckleiterteile, 1 Hochleistungslüfter, Beleuchtung und 1 Wassersauger ein.

Die Ursache des Brandes wird von der Polizei untersucht, eine Höhe des Sachschadens kann nicht angegeben werden. Den zu Beginn des Einsatzes nach Hause gekommenen Bewohnern wurde wegen der Verrauchung der Wohnung geraten, intensiv zu lüften und die Nacht woanders zu schlafen.

Der Atemschutztrupp löscht in den Spalt, aus dem zuvor etwas Rauch quoll. Die Fassadenplatte hat sich an der Brandstelle rot verfärbt.

Mit der Rettungssäge wird die Fassade aufgeschnitten. Der Feuerwehrmann spiegelt sich links im Glas der Fensterscheibe.

Die Wandverkleidung wird bis zum 1. Stock demontiert, um Brandstellen freizulegen.

Freigelegter Bereich der Fassade und der Wärmedämmung bis zum 1. Stock. An der Holzlattung sind die Brandspuren zu erkennen.

Die Verkleidung der Treppenstufe wird mit einem Akkuschrauber demontiert, um den Bereich unter der Türfassung auf Brandstellen zu kontrollieren.

Deutlich erkennbar ist die Brandzehrung am Holz des Türrahmens. Von dort griffen die Flammen nach innen auf den dort hängenden Vorhang über.