Bei einem spektakulären Unfall am Brunneck wurden mehrere Personen verletzt.

„Verkehrsunfall – Person eingeklemmt – Pkw in Gebäude gefahren“ So lautete am 9. Februar 2022 um 16.46 Uhr die Alarmmeldung für die Ottobrunner Feuerwehr. Im Fahrzeug befand sich bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte niemand mehr. Handwerker, die hinter dem Unfallfahrzeug an der Ampel standen und den Unfall miterlebten, halfen sofort und tatkräftig den beiden jungen Insassen beim Herausklettern durch die Heckklappe. Nach derzeitige Wissensstand war dem Fahrer schlecht geworden, er wollte noch auf die Seite fahren, wurde bewusstlos und verlor dabei die Kontrolle  über das Fahrzeug. Der Geländewagen fuhr die Zufahrtsrampe zum Altenheim hoch und durchbrach die Glasfront zu einem Büro. Die darin arbeitende Mitarbeiterin der Altenwohnanlage wurde schwer verletzt. Eine Mitarbeiterin an der dahinter liegenden Rezeption sowie der Fahrer kamen ebenfalls ins Krankenhaus. Der Rettungsdienst behandelte und betreute die Beifahrerin sowie mehrere Augenzeugen.

Spektakulär war die Ankunft eines der Notärzte. Da der Pilot des Rettungshubschraubers keinen geeigneten Landeplatz in der unmittelbaren Nähe sah, seilte er kurzerhand in der Luft schwebend mit der eingebauten Winde den Arzt und Sanitäter an dem kleinen Brunnenplatz vor dem benachbarten Einkaufszentrum ab. Da der Motor des bis zu den Hinterrädern im Gebäude steckenden Fahrzeuges noch lief und die Räder durchdrehten, zogen der Qualm und Rauchgeruch ins Altenheim und verteilten sich insbesondere im Untergeschoß. Bei Eintreffen der Feuerwehr war der Motor aus, vermutlich hatten Ersthelfer ihn abgestellt. Somit gab es für die etwa 45 ausgerückten Einsatzkräfte der Feuerwehr drei Schwerpunkte: Betreuung der Verletzten zusammen mit dem Rettungsdienst, Kontrolle des Altenheims wegen dem Rauchgeruch und Brandschutzsicherung am Fahrzeug. Deshalb baute man einen Löschangriff vorsorglich ins Untergeschoß und zum Pkw auf.

Der angeforderte Fachberater vom THW sichtete die Statik des Gebäudes und gab Entwarnung, dass keine Schäden für die unter der Rezeption befindlichen Räume entstanden sind. Desweiteren waren der diensthabende Kreisbrandmeister, der Kreisbrandrat sowie die Kreisbrandmeisterin für Presse, Bürgermeister Thomas Loderer und Mitarbeiter des gemeindlichen Ordnungsamtes an der Unfallstelle.

Nach Abschluss der polizeilichen Erstmaßnahmen barg die Feuerwehr mit der im neu beschafften Wechselladerfahrzeug eingebauten Seilwinde den Pkw und verschalte die zerstörte Fassade. Gegen 18.20 Uhr übergab Einsatzleiter Kommandant Eduard Klas die Einsatzstelle an die Polizei, die Hausverwaltung und das Kriseninterventionsteam, das in der Cafeteira weiterhin Bewohner, Mitarbeiter und Augenzeugen betreute. Durch das Großaufgebot an Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst musste die Kreuzung Am Bruneck in alle Richtungen für etwa eine Stunde komplett gesperrt werden, was für größere Verkehrsbehinderungen im abendlichen Berufsverkehr durch Ottobrunn sorgte. Etwas früher konnte schon eine Gasse für die Linienbusse freigemacht werden.

Lage bei Ankunft der Feuerwehr. Links steckt der Pkw im Gebäude, über die Heckklappe konnten mit Hilfe beherzt zugreifender Augenzeugen die beiden Insassen herausklettern. Rechts und im Gebäude läuft die Versorgung der Verletzten durch starke Kräfte des Rettungsdienstes.

Der Geländewagen steckt bis zu den Hinterrädern im Gebäude des Altenheims am Brunneck. Eine Einsatzkraft sichert den Brandschutz.

Der Rettungshubschrauber schwebt über dem Einkaufszentrum am Brunneck nachdem er den Notarzt und den Sanitäter mit der Winde abgeseilt hat. Dann flog er zum Landeplatz auf der Festwiese am Ortszentrum.

Das Wechselladerfahrzeug rangiert auf die Ranpe vor den Eingang zum Altenheim. Das Windenmaul ist am Heck eingebaut.

Mit der Seilwinde des neuen Wechselladerfahrzeuges zogen die Einsatzkräfte den Geländewagen aus dem Gebäude heraus.

Blick in das zerstörte Büro. Die beim Unfall hier arbeitende Mitarbeiterin wurde schwer verletzt vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht.

Zum Abschluss verschloss die Feuerwehr die beschädigte Fassade mit Schaltafeln.