BR Rundschau wollte über das Sturmtief „Bianca“ aus Ottobrunn berichten
Donnerstag Abend klingelte bei Kommandant Eduard Klas das Telefon. BR Fernsehen fragte, ob man am kommenden Morgen die Einsätze beim Durchzug vom Sturmtief „Bianca“ für eine Reportage in der BR Rundschau begleiten könne. Für die Feuerwehr Ottobrunn ist das kein Problem. Schnell wurden über eine Handynachricht alle Kameraden informiert, Pressesprecher Klaus Fischer für die Betreuung eingeteilt und ein Kamerad, der im Gerätehaus wohnt, damit beauftragt, die Gäste gegen 6.00 Uhr mit einem Kaffee zu empfangen. Allerdings zog die Sturmfront schon am Donnerstag Abend durch. Um 21.37 Uhr schlugen die Funkwecker zum ersten Mal Alarm zu einem Baum, der die Zaunkönigstrasse blockiert.
Mitten in die Sturmeinsätze fiel die Auslösung der Brandmeldeanlage einer Altenwohnanlage. Bei diesem Objekt bedeutet das Alarm für die Freiwilligen Feuerwehren Ottobrunn, Neubiberg und Unterhaching. Da die Ottobunner Drehleiter gerade bei einem anderen Einsatz eingebunden war, disponierte der Einsatzleitrechner eine Drehleiter von der Berufsfeuerwehr München aus der Feuerwache 9 in Neuperlach. Die Erkundung ergab, dass auch dieser Einsatz auf das Konto von „Bianca“ ging. Der Sturm zerfetzte an einer Baustelle die Schutzplane, der Wind wirbelte dadurch Staub in ein im Umbau befindliches Zimmer und löste so den Rauchmelder aus. Vier Sturmeinsätze folgten, und um 00.30 Uhr waren alle Kameraden spätestens wieder zu Hause.
Deshalb baten Regisseur und Kameramann am frühen Morgen darum, die meisten der nächtlichen Einsatzstellen anzufahren und sich dort von Kommandanten Klas die Arbeiten erläutern zu lassen. Von der Zaunkönigstraße ging es zum Ahornweg. Dort hatte ein Baum zwei Wochen zuvor beim Sturm „Sabine“ Schaden genommen und die Besitzer bereits eine Fällgenehmigung der Gemeinde erhalten. Nun drohte er im neuen Sturm umzukippen. Von der Drehleiter aus kappte man die obere Hälfte, um die Windangriffsfläche zu verkleinern. Dann kam am Abend um 22.40 Uhr ein Anruf aus der Friedenstrasse zu einem „Baum auf Straße“. Es war lediglich ein größerer abgebrochener Ast. Drei Einsatzkräfte, 2 Minuten und die Arbeit war erledigt. Den Ast auf den Gehweg zu ziehen, hätte der Mitteiler auch selber schnell erledigen können, anstelle die Notrufnummer zu wählen.
Der nächste Baum war von einem ganz anderen Kaliber. Er lag auch am nächsten Morgen, als man mit dem Filmteam die Einsatzstelle in der Putzbrunner Straße nochmals besuchte, immer noch stabil auf der Garage und dem Dach des Wohnhauses. Da er die Dachhaut nicht beschädigt hatte und von ihm keine weitere Gefahr ausging, war kein Eingreifen der Feuerwehr erforderlich. Der Besitzer beauftragt eine Firma mit der Beseitigung.
Während der Dreharbeiten schlug der Funkwecker am Freitag um 08.57 Uhr Alarm. In der Grünanlage in der Drosselstraße hatte der Sturm einen Baum umgeknickt. Er hing nun labil in den Ästen vom Nachbarbaum und gefährdete die Spaziergänger. Vom Korb der Drehleiter aus zerkleinerte ein Kamerad mit der Elektrosäge den Baum. Immer wieder gab Klas Erläuterungen und beantwortete die Fragen des Regisseurs. So zum Vergleich mit dem heftigen Sturm „Sabine“ vom 10.02.2020. In Ottobrunn waren es nur 9 Einsätze gewesen. Überhaupt kein Vergleich mit den Verwüstung, die die Orkane Vivian und Wiebke 1990, Kyrill 2007 oder Niklas 2015 in Ottobrunn hinterlassen hatten. Der Regisseur bereitet große Reportagen über den Besuch in Ottobrunn für die Rundschau-Sendungen um 16.00 Uhr und um 18.30 Uhr vor. Diesen Plan vereitelte die aktuelle Berichterstattung zum Corona-Virus. Übrig blieben 12 Sekunden in der Rundschau von 16 Uhr. Hier ab Minute 1:00