Feuermelderalarm beim Zweckverband MünchenSüdOst am 25.05.2021

Wer am Haidgraben beim Abfallzweckverband, der Annahmestelle für Abfälle, Problem- und Sondermüll sowie Altstoffe vorfährt, wirft seine Wertstoffe in Trichter, die zu Materialpressen und Containern im Keller führen. Wegen der Weitläufigkeit der unterirdischen Anlage sowie der Vielfalt und Brennbarkeit des Lagerguts, galt es hier, zu Klotzen statt zu Kleckern. Das war die Divise von Kommandant Eduard Klas, als er auf eine Auslösung der Feuermeldeanlage am 25.05.2021 kurz nach dem Alarm von 12.26 Uhr eintraf, eine Rauchentwicklung wahrnahm und ihn die Mitarbeiter über den Brand in der Kartonagenpresse informierten. Wegen der unklaren Lage ließ er die Einsatzkräfte der Ottobrunner Feuerwehr nochmals alarmieren, die Sirene auslösen und forderte die Feuerwehr Neubiberg zur Unterstützung an. Die Einsatzleitung gliederte die Einsatzstelle in drei Abschnitte: Logistik außen, Brandbekämpfung und Belüftung sowie Atemschutzsammelstelle und -überwachung.

Die ersten Atemschutztrupps drangen über zwei Eingänge in den Keller ein, erkundeten die Lage, suchten nach Mitarbeitern und kontrollierten die Brandschutztüren, ob sie geschlossen sind. Alle Beschäftigten hatten bei Ertönen des Feueralarms rechtzeitig das Gebäude verlassen, sodass es keine Verletzten gab. Extra für dieses Objekt verfügt die Ottobrunner Feuerwehr seit 2014 über einen AB-Schaum. Dieser kam zur Einsatzstelle und es wurde sein Einsatz vorbereitet. Hätte sich der Brand ausgebreitet, könnte über einen vorbereiteten Einspeisepunkt der Keller mit Schaum geflutet werden. Dieses war nicht notwendig. Während ein Trupp Verkleidungen an der Presse öffnete und im Inneren mit einem C-Rohr löschte, bemühten sich andere Trupps, die gepresste Kartonage aus der Maschine herauszuholen. Nach kurzer Zeit konnte „Feuer aus“ gemeldet werden. Parallel dazu positionierten Einsatzkräfte mehrere Hochdrucklüfter, um Rauch aus dem Keller zu blasen und die Sicht zu verbessern. Nach Abschluss der Brandbekämpfung stellte man zwei der Lüfter um zur Entrauchung im Untergeschoß.

Die Ottobrunner Feuerwehr rückte mit 47 Einsatzkräften und fast allen Fahrzeugen aus. Zurück im Gerätehaus waren sie um 14.39 Uhr. Dort kümmerten sich die Einsatzkräfte um die Bestückung der Fahrzeuge mit neuen Schläuchen, reinigten die Pressluftatmer und versahen sie mit gefüllten Atemluftflaschen. Eingesetzt haben sie 12 Atemschutzgeräte, Wärmebildkameras, drei Hochleistungslüfter, Steckleiter und ein C-Rohr. Die Neubiberger Feuerwehr unterstützte mit weiteren Kräften und stellte mehrere Atemschutztrupps. Zusätzlich kamen Kräfte vom Rettungsdienst und Polizei, Fachberater des ABC-Zuges München-Land sowie von der Kreisbrandinspektion KBI Erwin Ettl und KBM Dr. Markus Hardi an die Einsatzstelle.

Einsatz der Ottobrunner Feuerwehr beim Zweckverband. Dafür musste der Haidgraben im nördlichen Abschnitt fast zwei Stunden lang gesperrt werden.

Sofort wurde eine Atemschutzüberwachung aufgebaut und dafür ein Kamerad als Abschnittsleiter bestimmt.

An der Atemschutzsammelstelle positionierten sich die Rettungstrupps, und Einsatzkräfte der Ottobrunner und Neubiberger Feuerwehr warteten auf ihren Einsatz.

Für die Belüftung des Kellergeschoßes platzierten die Einsatzkräfte mehrere Hochleistungslüfter.

Am Abrollbehälter Schaum bereitete man alles für einen möglichen Einsatz zum Fluten des Kellers mit Schaum vor.

Um die Verschleppung gesundheitsgefährdender Ruß- und Rauchpartikel zu vermeiden, wurden die Atemschutztrupps abgespritzt. Danach legten sie ihre Ausrüstung und Schutzkleidung ab und schlüpften in Trainingsanzüge, die für diesen Zweck auf den Löschfahrzeugen verstaut sind.

In der Kartonagenpresse im Untergeschoß des Zweckverbandes kam es zu einem Brand. Zwei Hochleistungslüfter entrauchten den Keller.

Mit der Wärmebildkamera kontrollierte ein Neubiberger Atemschutztrupp zum Schluss, ob alle Glutnester in den Kartonagen gefunden und gelöscht sind.