Lkw verliert nach Kollision mit der Leitplanke große Menge Diesel
Am Samstag Nachmittag 13. Juni 2020 wurde die Ottobrunner Feuerwehr um 15.21 Uhr zu einem Verkehrsunfall mit Lkw auf das Autobahnkreuz München-Süd alarmiert. Auf der Überleitung von der A 99 zur A 8 Richtung Salzburg fiel Einsatzleiter Kommandant Eduard Klas eine auf längerer Strecke niedergewalzte linke Leitplanke auf. Zusammen mit der dort stehenden Polizei warf er einen Blick über die Böschung in der Befürchtung, dass unten ein Lkw liegen könne. Dem war nicht so. Aber von der Unfallstelle zog sich ein Dieseltropfenspur in Richtung Salzburg. Fündig wurde die Feuerwehr dann auf dem Rastplatz Hofolding.
Dass sich die Einsatzstellen auf der Autobahn nicht unbedingt dort finden, wo sie in der Alarmmeldung mitgeteilt wurden, kommt öfters vor. In diesem Fall war Minuten zuvor die FF Hofolding alarmiert worden zu einem Unfall auf der A 8 Richtung München. Dann stellte sich heraus, dass sich die Einsatzstelle in der anderen Fahrtrichtung befindet. In Absprache mit der FF Hofolding übernahm die FF Ottobrunn die Arbeiten auf dem Parkplatz.
An der Sattelzugmaschine war der 850 Liter fassende Dieseltank beschädigt und Diesel lief aus. Eine Kontrolle des mit Milch gefüllten Tankaufliegers ergab, dass dieser unbeschädigt geblieben war. Ein Umweltschaden konnte verhindert werden, weil die Flächenentwässerung des Rastplatzes in einem Ölabscheider mündet. Aufgabe der Feuerwehr war es, die weitere Ausbreitung zu verhindern in den Arbeitsschritten: Brandschutz sicherstellen, ausgelaufenen Diesel aufnehmen, Tank abdichten, restlichen Diesel umpumpen.
Mit Ölbinder streuten die 25 ausgerückten Kameraden den auslaufenden Diesel ab. Mit einem Holzpfropfen konnte das Loch an der Tankvorderseite soweit verschlossen werden, dass nur noch geringe Mengen austraten und in einer Wanne aufzufangen waren. Die Beschädigung an der Tankunterseite ließ sich mit der Ausrüstung zur Ölschadensbekämpfung aus dem AB-Rüst abdichten. Mit einem Spanngurt wurde eine Moosgummiplatte gegen die Leckagestelle gedrückt. Zum Abschluss pumpte die Ottobrunner Feuerwehr etwa 200 Liter Diesel aus dem Tank. Dafür holte man noch mit dem LKW Leergebinde aus dem Gerätehaus. Die Entsorgung übernahm die Autobahnmeisterei.
Während dieser Arbeiten verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Lkw-Fahrers rapide. Die First Responder kümmerten sich um ihn, Rettungsdienst und Notarzt wurden nachgefordert. Die Kameraden bauten zur Verletztenrettung das Rettungsgerüst am Fahrerhaus auf.
Nach fast 2,5 Stunden Arbeit waren die Einsatzkräfte im Gerätehaus zurück. Dann ging es an die Reinigung der eingesetzten Geräte und das Bestücken der Fahrzeuge mit neuem Ölbinder.