Rechtzeitig entdeckt und schlagkräftig bekämpft: Bürgermeister Loderer und die Ottobrunner Feuerwehr verhinderten am 12.05.2016 großen Schaden im Wolf-Ferrari-Haus
An einer Deckenleuchte im Foyer vor dem Großen Saal im Wolf-Ferrari-Haus brach nach bisherigen Erkenntnissen durch einen technischen Defekt ein Feuer aus. Dieses breitete sich in der Deckenkonstruktion aus. Der erste, der Rauch und kleine Flammen bemerkte, war Bürgermeister Thomas Loderer, als er eine Versammlung im Nebenraum des Großen Saales verlies. Er setzte sofort telefonisch den Notruf ab. Eine Besucherin schlug einen Feuermelder ein, was den akustischen Räumungsalarm aktivierte. Einer der in Teilen des Gebäudes montierten Rauchmelder löste ebenfalls kurze Zeit später aus. Ein anderer Besucher des Hauses griff sich ein Feuerlöscher und richtete den Löschstrahl auf die defekte Deckenlampe.
Die um 19.06 Uhr alarmierte Ottobrunner Feuerwehr traf bereits nach vier Minuten am Rathausplatz ein, weil sich ein Teil der Einsatzkräfte um 19.00 Uhr zu einer Ausbildung im Gerätehaus getroffen hatte. Unter Atemschutz löschten sie mit Kohlendioxidlöschern den Brand an der Lampe und den Stromkabeln. Um die Deckenkonstruktion auf die Ausbreitung der Flammen zu kontrollieren, öffneten sie die hölzerne Verkleidung, entfernten das Dämmmaterial und bekämpften den Brand im Zwischendeckenbereich. Auch hier kam Kohlendioxid zum Einsatz, um Folgeschäden durch Löschwasser zu vermeiden. Falls man noch mehrere dieser Löscher benötigt hätte, stand das TLF 24/50, in dem zwei fahrbare 30kg Kohlendioxidlöscher verlastet sind, am Gerätehaus in Bereitschaft. Die anschließende Kontrolle mit der Wärmebildkamera ergab, dass man den Brand gerade noch rechtzeitig im Entstehen bekämpfen konnte. Länger brauchten die Einsatzkräfte, um den Rauch mit einem Hochleistungslüfter aus dem Gebäude zu blasen.
Da man die hohe Ausbreitungsgefahr in die weitläufige hölzerne Dachkonstruktion sofort erkannte, gliederte Einsatzleiter Kommandant Eduard Klas die Einsatzstelle in zwei Abschnitte. Die Brandbekämpfung im Foyer übertrug er dem in Ottobrunn wohnenden Kreisbrandinspektor und Verbandsführer der Feuerwehr Ottobrunn, Erwin Ettl. Die Koordination der Fahrzeugaufstellung, die Kräftenachführung am Objekt, sowie die Betreuung der aus dem Gebäude geflüchteten Gäste und Besucher, übernahm der Verbandsführer Florian Plitz. Es handelte sich um etwa 80 Personen, denn im Obergeschoß fanden zwei Veranstaltungen statt, wobei der Große Saal zum Glück nicht belegt war. Die Drehleiter ging an der Nordseite des Gebäudes in Stellung und ein Trupp kontrollierte permanent vom Korb aus den Dachbereich über der Brandstelle mit einer Wärmebildkamera. Ein Rohr zur Brandbekämpfung im Bedarfsfall auf dem Dach war in Vorbereitung.
Die First Responder kümmerten sich zusammen mit dem Rettungsdienst um zwei Patienten. Beim Einschlagen des Glases am Feuermelder hatte sich eine Frau eine kleine Schnittverletzung am Finger zugezogen. Der Mann, der den Feuerlöscher bediente, wurde vorsorglich auf den Verdacht einer leichten Rauchvergiftung untersucht. Hierbei leistete das Co-Hb-Messgerät der Feuerwehr Ottobrunn, welches der Förderverein beschafft hatte, wertvolle Dienste.
Bei Eintreffen der Feuerwehr hatten die meisten Besucher und die Gäste der Gaststätte im Erdgeschoß das Haus verlassen. Die restlichen Personen folgten dann der Aufforderung der Feuerwehr, das Gebäude zu verlassen. Daher der deutliche Hinweis von Ihrer Feuerwehr: Wenn der Räumungsalarm ertönt, verlassen Sie bitte umgehend das Gebäude!
40 Feuerwehrfrauen und -männer rückten mit dem erweiterten Löschzug, bestehend aus LF 20, DLK 23-12, LF 16/12 und HLF 20/16 aus. Sie setzten unter anderem 10 Atemschutzgeräte, 3 Kohlendioxidlöscher, 1 C-Rohr, 3 Wärmebildkameras, Steckleiterteile und einen elektrischen Hochleistungslüfter ein.
Die intensive Ausbildung und die hochwertige Ausstattung der Ottobrunner Feuerwehr bewährten sich wieder einmal, auch bei diesem Brand. Wäre er nicht vom Bürgermeister Loderer und einigen Besuchern so frühzeitig entdeckt und von der Feuerwehr schlagkräftig bekämpft worden, hätte sich nur wenige Minuten später daraus ein gefährlicher Dachstuhlbrand mit immensem Schaden entwickelt.
Die Fotos stellte dankenswerterweise der Pressefotograf Claus Schunk zur Verfügung.