Die FF Ottobrunn führt eine neue Einsatzkleidung ein. Im November 2016 erhielten die ersten 45 Atemschutzgeräteträger ihre neue Schutzjacke und die Einsatzhose. Die restlichen Kameraden werden im Lauf der nächsten Jahre ausgestattet werden.

Nach 14 Jahren sind die bisher genutzten blauschwarzen Brandschutzmäntel und Hosen am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Die verarbeiteten Materialien und der Aufbau der einzelnen Schutzlagen entsprechen kaum noch dem Stand der Technik. Zudem wird im täglichen Einsatzgeschehen der Mantel als zu lang empfunden, wenn man sich kriechend im Rauch dem Feuer näherte. Daher legten die Dienstgrade der FF Ottobrunn in einer Besprechung im Herbst 2015 fest, dass die neue Schutzkleidung die Zulassung nach den Normen EN 469:2005 + A1:2006 erfüllen muss sowie als Warnkleidung nach EN 469 Anhang B anerkannt ist. Die weiteren Anforderungen lauteten:

  • Qualitativ hochwertige, langlebige Verarbeitung
  • Verfügbarkeit für Nachkäufe für mindestens 10 Jahre
  • Revisionsöffnungen für leichtere Reparaturen
  • Kürzerer Schnitt der Jacke für ein ungehindertes taktisches Vorgehen im Innenangriff
  • Eine bequeme Passform, ein leichtes Gewicht und eine gute Isolationswirkung gegen Kälte und Hitze
  • Die Möglichkeit für einen in der Jacke integrierten Halte- oder Sicherungsgurt
  • dunkle Farbe

In einem aufwändigen Auswahlverfahren, bei dem sich mehrere Kameraden bei intensiven Tragetests engagierten, fiel die Entscheidung auf das Modell Fire Breaker Action X-TREME mit dem IB-Tex-Gewebe der österreichischen Firma Texport. X-TREME steht für den vierlagigen Aufbau der Schutzkleidung. Der Hersteller führt aus, dass so mehr Schutz vor dem Durchschlagen der Hitze bei einem Innenangriff und zugleich ein besserer Tragekomfort geboten wird, als für die Erfüllung der europäischen Norm EN 469 gefordert ist. Das grau-melierte IB-Tex-Gewebe ist ein Polyamidgewebe (Aramid / Nomex mit Carbonfaseranteil) mit höchster mechanischer Beständigkeit. Selbst nach etlichen Waschgängen bleiben Formstabilität und Farbe erhalten.

Geplant ist, insgesamt ca. 160 Sätze anzuschaffen, um jederzeit Kleidung zum Tausch anzubieten. Denn nach jedem Einsatz, bei dem die Kleidung mit Rauch beaufschlagt wird oder sie schmutzig wird, geht sie in die Reinigung.

Etwa 1000 Euro sind zu veranschlagen für den kompletten Satz der Schutzkleidung. Die Kosten hierfür trägt zum Großteil die Gemeinde Ottobrunn. Aus finanziellen Gründen erfolgt die Beschaffung in mehreren Tranchen und wird sich über mehrere Jahre hinziehen. Der Feuerwehrverein beteiligt sich daran mit 30.000 Euro. Fördermittel und Spenden werden somit eingesetzt, um die Einsatzkräfte mit einer neuen Kleidung optimal vor den Gefahren an der Einsatzstelle zu schützen.

Den aufwändigen Prozess zur Auswahl der neuen Schutzkleidung stellen wir in einem der nächsten Beiträge auf diesem Blog vor.

Drei Generationen Schutzkleidung hängen nebeneinander in der Alarmumkleide: Vorne die neue grau-melierte Jacke von 2016, dahinter der blauschwarze Mantel von 2002. Die Jugendfeuerwehr und die Anwärter tragen bislang noch die 1995 eingeführte orange Schutzjacke.

Drei Generationen Schutzkleidung hängen nebeneinander in der Alarmumkleide: Vorne die neue grau-melierte Jacke von 2016, dahinter der blauschwarze Mantel von 2002. Die Jugendfeuerwehr und die Anwärter tragen bislang noch die 1995 eingeführte orange Schutzjacke.

Die neue grau-melierte Schutzkleidung löst den bisher genutzten Brandschutzmantel und die Hose ab. Große Polster schützen die Knieregion beim Kriechen.

Die neue grau-melierte Schutzkleidung löst den bisher genutzten Brandschutzmantel und die Hose ab. Große Polster schützen die Knieregion beim Kriechen.

Die neue kürzere Jacke ist bequemer und leichter als der bisherige lange Mantel. Der gelbe Kollar mit der Aufschrift entfiel.

Die neue kürzere Jacke ist bequemer und leichter als der bisherige lange Mantel. Der gelbe Kollar mit der Aufschrift entfiel.