109 Mitglieder nahmen an der Jahreshauptversammlung teil. Neben den Berichten des Vorsitzenden, des Kommandanten und des Kassenwartes sprachen Bürgermeister und Kreisbrandinspektor ihre Grußwort. Den Abschluss machten die Beförderungen und Ehrungen.

Begrüßung durch den Vorsitzenden

Die drei Bürgermeister, etwas mehr als die Hälfte des Gemeinderates sowie den Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde und den Dienststellenleiter der Polizeiinspektion 28 konnte Vorstand Klaus Ortmeier in der Fahrzeughalle des Gerätehauses willkommen heißen.

Das jüngste Mitglied zündete zum Beginn der Versammlung eine Kerze an. Damit begründet die Ottobrunner Feuerwehr einen neuen Brauch bei jeder Mitgliederversammlung.

Diese Kerze brennt für die verstorbenen Mitgliedern und allen weltweit im Feuerwehrdienst verunglückten Kameraden.

Diese Kerze brennt für die verstorbenen Mitgliedern und allen weltweit im Feuerwehrdienst verunglückten Kameraden.

Feststellung der Beschlussfähigkeit und Protokoll der letzten JHV vom 21.03.2014

Mit 95 stimmberechtigten Mitgliedern war die Beschlussfähigkeit gegeben. Per Handzeichen nahmen sie ohne Gegenstimmen das Protokoll der letztjährigen Versammlung an.

Bericht des Vorsitzenden Klaus Ortmeier

Wie ein roter Faden zog sich der Rückblick auf das Jubiläumsfest „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ottobrunn“ durch den Bericht. Die Feier lockte nicht nur Tausende an begeisterten Besuchern in das Festzelt. Die Feier festigte auch die Freundschaftsbande zwischen der Ottobrunner Feuerwehr und ihren Kameraden aus Griechenland, Frankreich, Südtirol, Börwang im Allgäu und Friedrichsdorf im Taunus. „Hier sind Freundschaften entstanden. Das macht Partnerschaften viel lebendiger, als wenn diese nur zwischen Rathäusern bestehen“ betonte Ortmeier den Stellenwert des Festes. Das Fest war angelegt als Fest für und mit der Bevölkerung. Hätte man den Fokus auf der Gewinnerzielung gehabt, hätte man vieles anders machen müssen, um das maximale Geld aus den Taschen der Bevölkerung zu ziehen. Das war nicht gewollt. Unter dem Strich wird vorbehaltlich der noch nicht final abgeschlossenen Abrechnung das Fest mit einem leichten Defizit abschließen. Aber das stört in Anbetracht der erfolgreichen Feier mit Tausenden von begeisterten Mitbürgern nicht, kommentierte Ortmeier das finanzielle Ergebnis des Festes.

Neben dem Jubiläumsfest wurden die im Jahreskalender verankerten üblichen Veranstaltungen wie Südtiroler Weinfest, Tag der offenen Tür am Ottostraßenfest und Christkindlmarkt, routiniert und auch sehr erfolgreich durchgezogen.

Ein Schwerpunkt des Jahre 2015 liegt auf der Öffentlichkeitsarbeit. Wie immer erschien zur Versammlung die Jahresausgabe der Informationsschrift, die am 21. März in alle Briefkästen in Ottobrunn verteilt werden wird. Nach nur drei Jahren entstand eine neue Homepage, angepasst an den Zeitgeist und die aktuellen Nutzergewohnheiten. Auch die Präsenz in facebook soll intensiviert werden. Auf facebook wird auf Veranstaltungen und Einsätze hingewiesen. Auf der Homepage finden sich die ausführlichen Informationen. So stellt sich die Vernetzung dieser beiden Informationsmedien dar.

Bericht des Kommandanten Eduard Klas

Mehr als 10 Jahre blickte Kommandant Klas zurück. Damals stellten Feuerwehr, Gemeinderäte und Gemeindeverwaltung die Weichen für die Entwicklung der Wehr. Heute lässt sich das Fazit ziehen, dass man das Wachstum der Gemeinde sowohl bei den Einwohnerzahlen als auch bei der Ansiedelung von Gewerbebetrieben, die ein Gefahrenpotential mit sich bringen, Dank der vorausschauenden Planung gut berücksichtigt hat. Der Bau des Gerätehauses, die Aufstockung des Mannschaftsbestandes und die Erneuerung des Fuhrparks haben die Grundlagen gelegt, die Anforderungen erfolgreich zu meistern. Als momentan letzter Baustein der Erneuerung steht die Ersatzbeschaffung der Drehleiter an. In Abstimmung mit dem Gemeinderatz soll die Ausschreibung im Herbst 2015 erfolgen.

Mit dem Appell „Nur gemeinsam geht es! Die Wirtschaft braucht die Feuerwehr. Die Feuerwehr braucht die Wirtschaft!“ wandte sich Klas an das ortsansässige Gewerbe. Die Unternehmen profitieren von einer starken Feuerwehr, nicht nur bei der Bekämpfung von Schadensfällen. Sondern konkret monitär. Denn der Verband der Sachversicherer hat Ottobrunn in der Versicherungsklasse 4 eingestuft. Je höher, desto besser wird die Leistungsfähigkeit der Wehr bewertet, desto geringere Versicherungsprämien müssen die Unternehmen zahlen. Ein eindeutiger Standortvorteil pro Ottobrunn. Die umliegenden Gemeinden liegen dagegen in den Klassen 3 und 2. Die Unternehmen helfen Ottobrunn, indem sie die bei sich beschäftigten Feuerwehrkameraden während der Arbeitszeit bei Einsätzen ohne Zeitverzug freistellen.

Klas legte die Bilanz in Zahlen für das Berichtsjahr 2014 vor. Es fielen 624 Einsätze, darunter 256 First Responder-Alarme an. 38 Feuerwehrfrauen und 136 Feuerwehrmänner engagieren sich rund um die Uhr für ihre Mitbürger. 24 davon gehören zur Jugendfeuerwehr. Dieser hohe Mannschaftsbestand erlaubt es, auch tagsüber personalstark auszurücken. 2014 gab es zum Glück nur wenige spektakuläre Einsätze. Dazu zählt ein schwerer Verkehrsunfall mit Todesfolge in einer Siedlungsstraße. Verkehrsunfälle, kleinere Brände, heftige Gewitter mit überfluteten Straßen, Sturmschäden und Schneebruch finden sich im Einsatztagebuch wie auch ein Wasserleitungsrohrbruch in einer Kanalbaustelle. Dort konnte man das Abfließen des Wassers in angrenzende Keller und Garagen verhindern, pumpte die Kanalbaustelle leer, unterstützte die Baufirma beim Abdichten des gebrochenen Rohres, richtete während der Reparatur eine Notzapfstelle für Trinkwasser ein und betrieb im Gerätehaus ein Bürgertelefon.

Ein großer Dank ging an die vielen Kameraden, die sich in ihrer Freizeit in den Fachwerkstätten engagieren und damit die Grundlage für den reibungslosen Dienstbetrieb legen. Zu ihrer Entlastung stellte Klas wiederholt an die Gemeinde die Forderung nach einer Vollzeitstelle für einen 3. hauptberuflichen Gerätewart, der die Aufgabe des Brandschutzbeauftragten für die Gemeinde mit übernehmen könne. Denn herausfordernde Aufgaben gäbe es genug zu meistern.

Als aktuelles Beispiel hierfür nannte Klas die Unterbringung von Asylbewerbern in der Sporthalle des Gymnasiums. Denn diese ist aus brandschutztechnischer Sicht der ottobrunner Feuerwehr dafür ungeeignet. Das Landratsamt bewertete die Situation anders und brachte die Flüchtlinge unter. Die Führungskräfte der Wehr legten sich deshalb kurzfristig in abendlichen Terminen nach Begehungen eine objektbezogene Taktik für den Brandfall zurecht.

Die Einführung des Digitalfunks beschäftigte und beschäftigt immer noch die Mitglieder der Wehr. „Man kann eher von einem groß angelegten Feldversuch als von einem störungsfreien Regelbetrieb sprechen“ fasste Klas die Erfahrungen zusammen. Trotz aller Unwägbarkeiten und nur Dank massiver Eigenleistung konnte der vor Jahren gegenüber den Gemeinderäten gesteckte Finanzrahmen eingehalten werden. Die Schätzung lag bei 100.000 Euro. Diesen muss die Gemeinde nicht alleine tragen. Sie wird vom Freistaat Bayern einen Zuschuss dazu erhalten.

Kommandant Eduard Klas und Vorstand Klaus Ortmeier legten ihre Berichte vor.

Kommandant Eduard Klas und Vorstand Klaus Ortmeier legten ihre Berichte vor.

Grußwort des Bürgermeisters Thomas Loderer

Die Gemeinde befindet sich in der glücklichen Lage, eine Feuerwehr mit einer starken Führung und engagierter Mannschaft zu haben. So konnte sie ein großes Jubiläum ausrichten und ohne Abstriche in ihrer Leistungsfähigkeit zugleich den Einsatzalltag souverän erledigen, zollte Bürgermeister Loderer der Wehr seine Anerkennung. Er sprach im Namen der Gemeinde und der Bürger Ottobrunns den Kameraden seinen Respekt für die beeindruckende Leistungsbilanz aus.

Bürgermeister Thomas Loderer lobt die Feuerwehr für ihre Aktivitäten.

Bürgermeister Thomas Loderer lobt die Feuerwehr für ihre Aktivitäten.

Grußwort der Kreisbrandinspektion

Die Feuerwehr hat sich mit den Feierlichkeiten zum 100jährigen Jubiläum sehr positiv als Bestandteil des Ottobrunner Gemeindelebens dargestellt, zog Kreisbrandinspektor Erwin Ettl das Fazit über das Jubiläumsjahr.

In Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen wie Digitalfunk, G7-Gipfel oder die Umstellung auf eine modular strukturierte Ausbildung mit dem Ziel höherer Handlungskompetenz sieht er bei der Ottobrunner Feuerwehr die besten Grundlagen, diese zu meistern.

Kreisbrandinspektor Erwin Ettl sprach das Grußwort für die Kreisbrandinspektion.

Kreisbrandinspektor Erwin Ettl sprach das Grußwort für die Kreisbrandinspektion.

Bericht des Kassenwartes Daniel Modrow

Das Jubiläumsjahr führte zu einem Rekordvolumen des Vereinshaushaltes. Die damit verbundenen Buchungen und Zahlungsvorgänge hatten einen stark erhöhten Arbeitsaufwand in der Kassenführung zur Folge. Im Vergleich der Vermögensstände vom Jahresanfang zum Jahresende ergibt sich ein Plus von fast 2900 Euro. Das Jubiläumsfest bestimmte maßgeblich den Finanzhaushalt und schloß im Rechnungsjahr 2014 mit einem Verlust ab. Trotzdem kam auch Modrow zu dem Schluss: „Das war es Wert! Es war eine tolle Festwoche, in der wir ein gigantisches Fest für die Ottobrunner Bürger auf die Beine gestellt haben!“

Bei den drei großen regelmäßigen Veranstaltungen Südtiroler Weinfest, Tag der offenen Tür am Ottostraßenfest und dem Christkindlmarkt konnte jeweils ein Gewinn erwirtschaftet werden. Für ihren Einsatz bei den Veranstaltungen dankte Modrow den Mitgliedern herzlich. Dadurch konnte der Verein die Technik mit einem Zuschuss zur Anschaffung des Teleskopladers unterstützen und Investitionen in den Vereinsbetrieb – wie Geschirrspülmaschine und Wärmeschränke – tätigen.

In der Kassenverwaltung musste zusätzlich die Umstellung auf SEPA für die Buchungen der 671 Fördermitglieder erledigt werden.

Kassenwart Daniel Modrow und Vorstand Ortmeier bedankten sich bei Robert Plitz für seine Unterstützung bei der Pflege der Mitgliederverwaltung und die Mühen der SEPA-Umstellung.

Kassenwart Daniel Modrow und Vorstand Ortmeier bedankten sich bei Robert Plitz für seine Unterstützung bei der Pflege der Mitgliederverwaltung und die Mühen der SEPA-Umstellung.

Bericht der Kassenprüfer

Melanie Plitz verlas den Bericht, den sie zusammen mit Hans Pöschl nach der Kassenprüfung erstellt hatte. Sie stellten fest, dass die Endbeträge der Konten und der Kasse mit den Zahlen im Jahresabschluss übereinstimmten und dass die im letzten Jahr angeregten Verbesserungsvorschläge zur Ablage und Nachvollziehbarkeit der Belege umgesetzt wurden.

Entlastung des Vorstandes

Als Fazit der Kassenprüfung schlug Melanie Plitz der Versammlung die Entlastung des Vorstandes vor. Diesem stimmten die anwesenden stimmberechtigten Mitglieder einstimmig zu.

Ehrungen und Beförderungen

Die Kommandanten Klas und Ortmeier sprachen folgende Berförderungen aus:

Zur Feuerwehrfrau bzw. zum Feuerwehrmann: Can Aydogdu, Ferdinand Mandl, Martin Michalka, Korbinian Rauscher, Daniel Rehm, Laura Ungar und Daphne Wagner.

Zur Oberfeuerwehrfrau bzw. zum Oberfeuerwehrmann: Christian Höckenreiner, Christian Nittel, Birgit Schuster, Regina Sterzing, Elena Tangocci und Laura Wirths.

Zum Hauptfeuerwehrmann: Daniel Diepenbroek, Martin Stampflmeier

Von den Beförderten konnten wegen Atemschutzlehrgang nur ein Teil anwesend sein.

Von den Beförderten konnten wegen Atemschutzlehrgang nur ein Teil anwesend sein.

Die Vorstände Ortmeier und Klas überreichten Urkunden und Glückwünsche zu langjährigem Feuerwehrdienst an:

10 Jahre: Patricia und Michael Hüfner, Alexander Gschrey, Thomas Hergott

20 Jahre: Ullrich Kurpas

25 Jahre: Martin Stampflmeier, Florian Wild, Stefan van de Wetering

40 Jahre: Harald Holzner, Matthias Klebel

70 Jahre: Egon Ettl (in Abwesenheit), Walter Sedelmayer

10 - 20 - 25 - 40 - 70 Jahre Mitgliedschaft konnten mit Urkunden und kleinen Präsenten gefeiert werden.

10 – 20 – 25 – 40 – 70 Jahre Mitgliedschaft konnten mit Urkunden und kleinen Präsenten gefeiert werden.

Für sportliche Leistungen gab es das Deutsche Feuerwehr Fitness Abzeichen in gold für Henrik Behrends, Daniel Diepenbroek, Moritz Eckerskorn, Patricia und Michael Hüfner. Sowie Schwimmabzeichen in verschiedenen Stufen für einige Kameradinnen und Kameraden.

Für sportliches Engagement gab es viele Urkunden.

Für sportliches Engagement gab es viele Urkunden.

Verschiedenes

Da zu diesem Punkt keine Anträge vorlagen, konnte Vorsitzender Ortmeier die Jahreshauptversammlung 2015 um 21.30 Uhr schließen.