852 Einsätze hat die Ottobrunner Feuerwehr 2022 erfolgreich geleistet.

Mit ein paar Zahlen zum Einsatzgeschehen und zur Mitgliederentwicklung blickt die Ottobrunner Feuerwehr auf das vergangene Jahr zurück. Diese 852 Einsätze gliedern sich in zwei große Blöcke:

  • 451 Feuerwehreinsätze
  • 401 First Responder Alarme

Diese Zahlen sind auf dem Niveau von 2019. Damals waren es fünf Einsätze weniger. In den beiden durch COVID19 geprägten Jahren 2020 und 2021 sank die Einsatzbelastung auf 711 und 794 Einsätze. Das lag auch daran, dass der Spielbetrieb im Wolf-Ferrari-Haus pausieren musste. 2022 gab es wieder 52 Brandsicherheitswachdienste im Theater. Deutlich stieg die Anzahl der First Responder-Einsätze an, nämlich von 328 auf 401. Seit 2006 bietet die Ottobrunner Feuerwehr zusätzlich zu ihren gesetzlichen Aufgaben diese schnelle und lebensrettende Erste medizinische Hilfe an. Und erstmals lag deren Einsatzzahl über 400. Ihr Anteil von 47 % hat sich auch wieder auf das frühere Niveau vor der Conorna-Pandemie eingependelt.

852 Einsätze stellen übrigens die zweit höchste Zahl in der Geschichte der Ottobrunner Feuerwehr dar. Nur 2015 liegt darüber mit 934 Einsätzen, weil damals Orkan „Nikolas“ in der Karwoche über Ottobrunn zog. 2022 gab es dagegen keine wetterbedingte Einsatzhäufung. Deshalb ragt auch kein Monat in der Einsatzhäufigkeit auffallend heraus. Der Durchschnitt liegt bei 71 Einsätzen je Monat, im März waren es 90 und im Juli 89. Einsatzreichster Tag war der 11.11.2022 mit 11 Einsätzen. Das war aber vorhersehbar, weil an diesem Tag die Feuerwehr bei fünf Kindergärten die St.-Martins-Umzüge mit einer Brandsicherheitswache begleitete. Währenddessen fielen zwei Wohnungsöffnungen an. Drei First Responder-Einsätze und eine technische Hilfeleistung vervollständigten den Tag.

27 Hilfeleistungen standen noch in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. An der im Jahr 2020 am Bauhof von der Feuerwehr aufgebauten Corona-Teststation regelten die Gerätewarte bis Ende April 2022 den Zugang und leisteten bei medizinischen Notfällen als First Responder Erste Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Die Flüchtlingswelle nach Beginn des Ukrainekrieges wurde auch für die Ottobrunner Feuerwehr zum Thema. Zusammen mit anderen Wehren aus dem Landkreis München unterstützte sie Mitte März die Münchner Feuerwehr bei Transporten und bei der Betreuung Geflüchteter in Massenunterkünften.

119 Einsätze hatten Brände zum Anlass, davon entfielen 50 auf Alarme durch Feuermeldeanlagen. Unverändert auf bedenklich hohem Niveau liegt die Anzahl der Alarme zu „Wohnungsöffnung – kranker Person in Wohnung“. 71 waren es 2022, 76 im Jahr zuvor. Beim ersten und beim letzten Einsatz des Jahres 2022 war es genau diese Alarmmeldung. Und genauso ging es am 1.1.23 kurz nach Mitternacht weiter. Mehrfach machten sich Mitbürger Sorgen um ihre älteren oder erkrankten Angehörige und riefen die Feuerwehr, um die Türe zu öffnen. Allerdings gehen viele Alarme auch auf den Hausnotruf zurück. Wenn der beim Hausnotrufdienstleister hinterlegte Schlüssel nicht zeitnah eintreffen kann, dann wird die Feuerwehr alarmiert. In einigen Fällen konnte die Feuerwehr durch gewaltsames Öffnen der Türe rechtzeitig lebensrettende Hilfe bringen. Manchmal war die Wohnung jedoch leer oder der Bewohner hatte unbewusst oder unbedacht den Hausnotruf betätigt und war über das Eintreffen von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sehr überrascht. Manchmal kam die Hilfe leider zu spät, weil der Bewohner bereits verstorben war. 9-mal forderte der Rettungsdienst die Drehleiter an, um Patienten schonend aus ihren Wohnungen zu Boden zu bringend. Das unterstreicht neben anderen Einsätzen die Wichtigkeit der Drehleiter als Rettungsgerät. 13-mal standen Tiere im Einsatzbericht. 15-mal lautete der Einsatzort Autobahn.

112 Einsatzorte (davon bei 52 First Responder-Alarmen) lagen außerhalb der Gemeindegrenzen von Ottobrunn. Das ergibt sich aus der engen Verzahnung der Gemeinden im Siedlungsraum. So ist die Ottobrunner Drehleiter bei einigen Gewerbeobjekten in Riemerling, in der Waldkolonie und im Gewebegebiet Brunnthal Nord im Alarmplan verankert. Für die First Responder gehört ein Teil der Putzbrunner Waldkolonie zum Einsatzgebiet. 23-Mal ging für sie die Einsatzfahrt dorthin. Besonders in Erinnerung bleiben wird der Einsatz am 14.2.2022 zum Zugunglück in Neufahrn. Grund ist der Rüstsatz Bahn, den die Deutsche Bahn AG vor mehreren Jahren für den gesamten Landkreis an die FF Ottobrunn übergab. Jeder Landkreis in Deutschland bekam diesen von der Bahn zur Verfügung gestellt.

155 Einsatzkräfte leisteten in 2022 diese 852 Einsätze. Für alle ist Feuerwehr „Hobby“, sie sind ehrenamtlich tätig. Die Austritte hielten sich mit Zugängen und der Übernahme ausgebildeter Anwärter aus der Jugendfeuerwehr die Waage, denn die Gesamtzahl der Einsatzkräfte nahm über das Jahr um zwei zu. Seit Jahrzehnten bewährt sich unsere Jugendausbildung als Nachwuchsquelle. Die Jugendfeuerwehr zählt aktuell 35 Mädchen und Jungen – acht mehr als zum Jahresbeginn 2022. Zu den 216 Mitgliedern des Feuerwehrvereins gehören auch die 17 passiven Mitglieder. Zwei von ihnen kamen nach Beendigung ihres langjährigen Einsatzdienstes hier hinzu. Neun Ehrenmitglieder gibt es, die sich um unsere Wehr verdient gemacht haben. Über das Jahr stieg die Anzahl der Vereinsmitglieder um 12.

Herzlich bedanken möchten wir uns bei den Fördernden Mitgliedern sowie für alle Spenden und Zuwendungen. Insbesondere ein großer Dank an alle Mitbürger, die auf den Spendenbrief reagiert haben, den die Mitglieder der Feuerwehr kurz vor Jahreswechsel in ihrer Freizeit verteilt haben. Wenn auch Sie uns unterstützen möchten, wir freuen uns darüber! Ab 10.- € jährlich sind Sie dabei. https://feuerwehr-ottobrunn.de/verein

Bei dem Zugunglück in Ebenhausen am 14.2.2022 kam auch die Ottobrunner Feuerwehr wegen dem „Rüstsatz Bahn“ zum Einsatz.

In den meisten Fällen rückt die Feuerwehr zu technischen Hilfeleistungen aus. Das waren 62 % der Feuerwehrwehreinsätze in Ottobrunn im Jahr 2022.

119-Mal wurde die Feuerwehr zu Brandeinsätzen alarmiert. In der Tiefgarage in der Ortsmitte ließ sich keine Ursache für eine leichte Geruchswahrnehmung finden.

Eine enge Zusammenarbeit pflegten die First Responder mit dem Rettungsdienst. 401-Mal wurden die First Responder im Jahr 2022 alarmiert.