7 Ottobrunner am Start bei der FireFit Challenge

Ein Schlauchpaket von 20 Kilogramm über der Schulter werfen, drei Stockwerke oder 12 Meter hoch den Turm hochlaufen, dort eine ebenfalls 20 Kilogramm schwere Schlauchrolle an einem Seil nach oben ziehen, dann beim Runterlaufen aus Sicherheitsgründen jede der 60 Treppenstufen benutzen. Wieder unten auf der Schlagmaschine einen 75 Kilogramm wiegenden Block mit dem Hammer nach hinten treiben. 30 Meter Slalom auf dem Parcours laufen, den wassergefüllten C-Schlauch aufnehmen, diesen den Weg zurück ziehen um eine Gasflamme zu löschen. Und dann zum Abschluss die größte Herausforderung: eine 80 Kilogramm schwere Puppe aufnehmen und 30 Meter rückwärts laufend ins Ziel schleifen.

Das Ganze in einer wiederum etwa 20 Kilogramm schwerer Brandschutzkleidung mit Atemschutzgerät auf dem Rücken, Maske im Gesicht und angeschlossen – das klingt verdammt herausfordernd. Dass das bei hochsommerlichen Temperaturen von 34° C (im Schatten) aber in sengender Sonne zu absolvieren war – das konnte niemand vorhersehen. Und trotzdem liegt der Rekord des Wochenendes bei der FireFit Challenge bei 1 Minute 34 Sekunden!

An dieses Ergebnis von Hochleitungs-Spitzensportlern kamen die beiden Mädchen und die vier Jungs der Ottobrunner Feuerwehr nicht ganz ran. Trotzdem 2 Minuten 13 Sekunden und somit Platz 13 für den besten Ottobrunner bei 58 männlichen Startern! Monate lang hatten sich die Ottobrunner auf diesen Wettkampf vorbereitet, im Hof des Gerätehauses trainiert und im Sportraum ihre Fitness gestärkt. Bei fünf gestarteten Frauen kam eine Ottobrunnerin auf den 3. Platz! Bei dem Wettkampf spielt es keine Rolle, wie alt man ist oder welches Geschlecht. Für alle waren die Rahmenbedingungen gleich, denn in einem Feuerwehreinsatz wird auch kein Unterschied gemacht.

Dieser Feuerwehr-Sportwettkampf hatte vor fast 30 Jahren seinen Ursprung in Kanada, weshalb die kanadische Flagge am Turm hängt. Der Einsatzstiefel- und Spezialschuhhersteller Haix tourt mit dem transportablen Turm und dem Wettbewerbsparcours dieses Jahr durch Dänemark, Deutschland, Polen und die Schweiz und machte am Wochenende 14./15.07.23 Station in Siegertsbrunn anlässlich der Feier zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr.

Nach den herausfordernden Einzelwettkämpfen standen Staffelläufe auf dem Programm. Hierbei teilte sich ein Team die Aufgaben auf. Eine Atemschutzmaske wird dabei nicht getragen. Die Ottobrunner Frauenstaffel trat unter dem Namen „Ottobronxxx“ an, wobei die Mutter – ebenfalls eine aktive Feuerwehrfrau – einer der beiden aus den Einzelläufen bekannten Mädchen zur Unterstützung hinzukam. Der zweite Platz bei drei Gruppen war der Lohn für die monatelangen Vorbereitungen.

Der Name des Teams „ROLTAtor“ kommt nicht von der Bewegungshilfe sondern greift die in Ottobrunn gerne genutzte Abkürzung für die Rosenheimer Landstraße auf. Die vier Kameraden, die am Vormittag schon die Grenzen ihrer physischen und mentalen Leistungsfähigkeit ausgelotet hatten, traten wieder an. Mit ihrem Ergebnis qualifizierten sie sich für einen zweiten Lauf, bei dem sie im K.O.-Verfahren der anderen Mannschaft unterlagen. Am Ende stand dann der 2. Platz im Regio Cup und der 5. Platz in der Gesamtwertung bei 9 Mannschaften.

Start! Ein 20 kg schweres Schlauchpaket muss am Fuß der Treppe über die Schulter gelegt werden.

60 Treppenstufen geht es den 12 Meter hohen Turm hinauf, dabei immer den Läufer auf der anderen Wettkampfbahn im Blick.

An einem Seil hängt eine 20 kg schwere Schlauchrolle. Diese muss hochgezogen und über die Brüstung gehievt werden. Bei diesem Lauf traten die beiden Ottobrunner Kameradinnen gegeneinander an.

Die nächste Station: Mit wuchtigen Hämmerschlägen muss das 75 kg schwere Gewicht nach hinten getrieben werden. Eine Schiedsrichterin passt dabei genau auf.

Feuer Löschen gehört als ureigenste Aufgabe der Feuerwehr auch zum Parcours.

Das anstrengende Finale: Der Dummy wiegt 80 kg und muss schnellstens 30 Meter rückwärts laufend ins Ziel gebracht werden.

Zwei Ottobrunnerinnen vom Team „Ottobronxxx“ schauen beim Staffellauf gespannt zu ihrer Kameradin auf dem Turm, während hinter ihnen die Ottobrunner Zuschauer lautstark das Team anfeuern.

Das Ottobrunner Team „ROLAtor“ hat seinen Staffellauf mit 1:47.91 beendet und kam im Regiocup auf den 2. Platz!

Erschöpft aber glücklich – drei Kameradinnen und vier Kameraden traten bei der FireFit Challenge in Siegertsbrunn am 15.7.2023 an.