Am 14. Oktober 2017 wurde die Ottobrunner Feuerwehr um 18.16 Uhr auf die Autobahn alarmiert. Kommandant Eduard Klas berichtet über den Einsatz:

Am Samstagabend löste die Feuerwehreinsatzzentrale München-Land Vollalarm aus – so wie es bei Autobahneinsätzen in der Alarmierungsordnung hinterlegt ist. Gemeldet war ein Verkehrsunfall mit mehreren PKW auf der A 99 in Fahrtrichtung Salzburg am Autobahnkreuz München Süd, jedoch ohne Verletzte.

Das First Responder-/ Führungsfahrzeug der Feuerwehr Ottobrunn, besetzt mit Kommandant Klas traf nach 7 Minuten als erstes an der Einsatzstelle ein. Zu sehen war ein schwer beschädigter Kleinwagen, der in die Leitplanke eingeschlagen war. Trümmerteile und der Unfallwagen blockierten beide Fahrspuren in Richtung A995 München-Giesing. Entgegen der Alarmmeldung wurden die beiden Insassen verletzt, teilweise schwer verletzt, vorgefunden. Weitere Trümmerteile waren auf die Gegenfahrbahn Richtung Nürnberg geflogen und behinderten dort den Verkehr. Weitere zwei Fahrzeuge, die in die Trümmerteile gefahren waren, standen leicht beschädigt am Fahrbahnrand.

Laut Zeitungsmeldung war sich der australische Autofahrer am Fahrbahnteiler unsicher über die weitere Fahrtstrecke, entschied sich auf dem letzten Meter für die Fahrtrichtung A 995, verriss das Lenkrad nach links, kam dadurch ins Schleudern und prallte gegen die Mittelleitplanke.

Sofort wurde eine entsprechende Rückmeldung an die Feuerwehreinsatzzentrale gegeben und der Rettungsdienst mit Alarmstufe RD4 sowie die Feuerwehr Brunnthal zur Absicherung der Gegenfahrspur nachgefordert. Ein zufällig vorbeikommender Notarzt, die Besatzung einer SEG der Wasserwacht und die First Responder der Feuerwehr Ottobrunn nahmen unverzüglich gemeinsam die Versorgung der Verletzten auf.

Das HLF 20/16 und das Wechselladerfahrzeug mit AB-Rüst, als erste Komponente bei Autobahneinsätzen zur Technischen Hilfeleistung, sicherten die Einsatzstelle gegen den Verkehr ab, stellten den Brandschutz mit einem Schnellangriffsrohr und Pulverlöscher sicher und unterstützten ebenfalls bei der Versorgung der Verletzten. Sie banden mit Ölbinder die ausgelaufenen Flüssigkeiten. Da die Dunkelheit einbrach, wurde zudem die Einsatzstelle umfangreich ausgeleuchtet und nach entsprechender Ankündigung durch die FEZ, ein Landeplatz für den „Rettungshubschrauber Christoph München“ ausgeleuchtet und abgesichert.

Die zweite Komponente, bestehend aus LF 16/12 und Versorgungs-LKW mit VSA sicherten die Einsatzstelle im Vorfeld umfangreich ab und leitete den Verkehr komplett von den beiden Spuren der A99 in Richtung Salzburg auf die A8 ab.

Beide Fahrzeuginsassen wurden als schwer verletzt eingestuft mit dem RTH, bzw. einem RTW unter Notarztbegleitung in Münchner Kliniken verbracht. Nach etwa zwei Stunden konnte die Einsatzstelle an die Autobahnmeisterei übergeben werden. Um 20.27 Uhr waren die 24 ausgerückten Kameradinnen und Kameraden wieder im Gerätehaus zurück und konnten ihren Samstagsabend genießen. Lediglich die beiden First Responder-Diensthabenden wurden gegen Mitternacht zu einem medizinischen Notfall alarmiert.

Weitere 8 Kräfte blieben während des Einsatzes auf Bereitschaft im Gerätehaus Ottobrunn und mussten nicht mehr zur Einsatzstelle beordert werden. Sie sicherten vielmehr den Schutz in Ottobrunn ab und stellten eine zusätzliche Responderkomponente für das Ortsgebiet sowie überörtlich mit dem in Ottobrunn stationierten Cyanokit und dem Burnshield-Satz dar.

Das Unfallfahrzeug stand mitten auf der Fahrbahn. Das HLF 20 leuchtete den Landeplatz für den Rettungshubschrauber aus. Ausgelaufene Betriebsstoffe wurden mit Ölbinder aufgenommen.

Die Fahrbahn der A 99 musste am Fahrbahnteiler Richtung A 995 München-Giesing komplett gesperrt werden.

Enge Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst. Christoph München landete im Sonnenuntergang auf der Autobahn.