Im Hilfeleistungskontingent zum Waldbrand in Thüringen

Am Mittwoch, 2. Juli 2025 brach bei Gösselsdorf im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ein Waldbrand aus, der sich in stark hügeligem Gelände auf mehr als 250 Hektar ausbreitete. Er gilt als der größte Waldbrand in Thüringen seit mehr als 30 Jahren. Deshalb hat der Landkreis den Katastrophenfall festgestellt und überörtliche Hilfe aus Thüringen und Bayern angefordert.

Am Samstag 5. Juli erhielten die Führungskräfte der FF Ottobrunn um 20.30 Uhr, die Aufforderung, die Beteiligung am Einsatz zu planen und die angeforderten Fahrzeuge zu beladen. 13 Einsatzkräfte aus Ottobrunn starteten am Sonntag früh um fünf Uhr mit vier Fahrzeugen in das 360 Kilometer entfernte Einsatzgebiet:

  • Mehrzweckfahrzeug MZF mit Anhänger
  • Wechsellader mit Abrollbehälter-Logistik und dem Anhänger 40 kVA-Stromgenerator
  • Wechsellader mit Abrollbehälter-Tank
  • Wechsellader mit Abrollbehälter-Einsatzleitung

Erster Anlaufpunkt der etwa 110 Einsatzkräfte von 14 Freiwilligen Feuerwehren, Johanniter-Unfall-Hilfe und der Kreisbrandinspektion aus dem Landkreis München war Schmiedefeld. Dort traf man auf das Hilfskontingent aus dem Landkreis Augsburg. Für beide gab es nach dem Mittagessen erste Informationen vom Kontingentführer Bayern. Nach der Fahrt zur Unterkunft in einer Schule in Rudolstadt folgte umgehend der Befehl, zum Standort der Einsatzleitung des Einsatzabschnitts nach Gösselsdorf abzurücken. Nach etwa 45 Minuten Fahrt war der 26 Kilometer von der Unterkunft entfernte Ort erreicht. Von dort aus sah man lediglich den Rand der abgebrannten Fläche am Hügelkamm. Das großflächige Einsatzgebiet erstreckte sich von dort nicht einsehbar nach Osten und Norden.

Die Aufgaben der FF Ottobrunn im Hilfskontingent lagen auf der Logistik. Der Wechsellader mit dem AB-Tank erhielt den Auftrag zum Wassertransport. Dazu holte er aus einem etwa 25 Kilometer entfernt liegenden Naturbad, das von einem Fließgewässer gespeist wird, bei jeder Fahrt etwa 10.000 Liter Wasser. Auf dem AB-Logistik waren die vier mobilen Dieseltankstellen aus dem Bestand des Katastrophenschutzes des Landkreises verladen. Aus diesen wurden alle Einsatzfahrzeuge des Hilfskontingents vor Ort betankt. Mit dem 40 kVA-leistenden Stromaggregat versorgte man den Küchencontainer der FF Taufkirchen, den AB-Einsatzleitung und den Verpflegungsbereich. Diesen betreuten Katastrophenhilfskräfte aus Thüringen. Um diese Aufgaben rund um die Uhr durchzuführen, teilten sich die drei Frauen und acht Männer der FF Ottobrunn in Schichten ein und lösten sich mitten in der Nacht ab. Die beiden anderen Kameraden der FF Ottobrunn, die sich in der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung engagieren, bauten den AB-Einsatzleitung auf und waren dort tätig.

Die anderen Feuerwehren aus dem Landkreis München kontrollierten das Brandgebiet auf Glutnester und löschten diese ab. Im Lauf des Montag Vormittag 7. Juli fiel die Entscheidung zur Rückkehr des Hilfskontingents aus dem Landkreis München. Die Ottobrunner kehrten am frühen Abend zurück und waren bis in den nächsten Tag hinein mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.

Im Hilfeleistungskontingent auf dem Weg in das 360 Kilometer entfernte Einsatzgebiet im thüringischen Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Nach der Ankunft an der Zwischenstation in Schmiedefeld informierte der Kontingentführer Bayern die Einsatzkräfte zur Lage und ihren Auftrag.

Am Spätnachmittag des 6.7.2025 traf das Hilfskontingent am Einsatzort bei Gösselsdorf ein. Die Fahrzeuge parkten in mehreren Reihen auf der ausgetrockneten Wiese.

 

Die abgebrannte Fläche an der Hangkante gab nur einen kleinen Eindruck von der dahinterliegenden, etwa 250 Hektar großen betroffenen Fläche.

Der Blick über die abgebrannte Fläche an der Hangkante Richtung Gösselsdorf. Die Einsatzleitung liegt in der Senke zwischen Hügelzug und Dorf.

Eine der Aufgaben der FF Ottobrunn lautete Wassertransport mit dem AB-Tank des Landkreises München.

Eine andere Aufgabe der FF Ottobrunn war das Betanken der Einsatzfahrzeuge. Dafür befanden sich auf dem AB-Logistik vier mobile Dieseltankstellen aus dem Bestand des Katastrophenschutzes des Landkreises München.

Im vom Landkreis München bei der FF Ottobrunn stationierte AB-Einsatzleitung fanden die Besprechungen der Führungskräfte aus Bayern und Thüringen statt.

Der 40 kVA leistende Generatoranhänger der FF Ottobrunn leuchtete den Platz der Einsatzleitung aus und versorgte den AB-Küche der FF Taufkirchen mit Strom.

Drei Frauen und acht Männer der FF Ottobrunn waren im Juli 2025 zwei Tage lang mit dem Hilfskontingent des Landkreises München in Thüringen eingesetzt. Hinzu kommen die beiden Ottobrunner Einsatzkräfte, die mit der Örtlichen Einsatzleitung vor Ort waren.