Vier Kameradinnen dürfen nun das MLF fahren

Der PKW-Führerschein Klasse B gilt nur für Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse. Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Bayern laufen tausende Fahrzeuge der Gewichtsklasse bis 7,5 Tonnen. Das entspricht dem früheren PKW-Führschein der Klasse 3. Für diese ist nun der kosten- und zeitaufwendige Erwerb der LKW-Führerschein Klasse C erforderlich. Seit 2011 gibt es in Bayern eine Sonderfahrberechtigung für Einsatzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen. In diesen Tonnagebereich fallen bei der FF Ottobrunn zwei Fahrzeuge, der ELW mit 4,2 Tonnen und das MLF mit 7,5 Tonnen.

Für diesen sogenannten Feuerwehrführerschein darf die Feuerwehr die Ausbildung selber durchführen. Zu den Anforderungen an den Ausbilder zählen, dass er mindestens 30 Jahre alt und seit mindestens fünf Jahren in Besitz des Führerscheins C1 ist. Die gleichen Voraussetzungen muss der Kamerad erfüllen, der die Prüfungsfahrt abnimmt. Diese Aufgabe übernehmen die Kommandanten.

Vier Kameradinnen absolvierten mehrere Ausbildungseinheiten mit dem MLF, so dass sie mindestens 10 Stunden unterwegs waren. Dabei ging es um die Beachtung des Toten Winkels, der Ladungssicherung, der Absicherung von Einsatzstellen sowie Fahrmanöver aller Art vorwärts und rückwärts, um das MLF in seinen Abmessungen und Fahrverhalten kennen zu lernen. Allerdings dürfen die neuen Führerscheininhaber jetzt noch nicht mit dem MLF zum nächsten Einsatz ausrücken. Als nächstes steht die Schulung zur Bedienung der Pumpe und der Beladung an. Der Führerschein, den die vier Kameradinnen Mitte Dezember 2025 an der Zulassungsstelle des Landratsamtes in Empfang nahmen, berechtigt sie nur zum Fahren mit dem Fahrzeug, auf dem sie sich ausbildeten, nämlich dem MLF. Für den ELW ist dann die gesamte Prozedure nochmal zu durchlaufen.

Unter dem Strich ist der Feuerwehrführerschein für die Gemeinde eine sehr kostengünstige Lösung. Denn Gebühren fielen lediglich auf der Zulassungsstelle für die Ausstellung der Fahrberechtigung an. Genau zum Feuerwehrführerschein passend hatte die Feuerwehr Ottobrunn das MLF konzipiert, das sie im Jahr 2020 in Dienst stellte. Denn eine der Vorgaben lautete: Gesamtgewicht von höchstens 7,5 Tonnen.

Unverändert besteht weiterhin der Bedarf, jährlich Kameraden in einer Fahrschule für den Lkw-Führerschein Klasse C auszubilden. Die Gemeinde Ottobrunn übernimmt hierbei die anfallenden Kosten. Allerdings ist hausintern der Feuerwehrführerschein Voraussetzung, denn die Bewerber um die LKW-Lizenz sollen zeigen, dass sie mit Abmessungen und Bedienung des MLF zurecht gekommen sind.

Zwei der vier Ottobrunner Kameradinnen, die ihre Fahrberechtigung für das MLF an der Zulassungsstelle abgeholt haben. Dieser Feuerwehrführerschein berechtigt sie, das 7,5 Tonnen schwere Fahrzeug zu fahren.

Das MLF rückt sehr häufig aus, denn es wird für technische Hilfeleistung in kleinerem Umfang und die Wohnungsöffnung genutzt. Nach Abschluss ihrer Ausbildung auf dem Fahrzeug dürfen vier weitere Einsatzkräfte damit fahren.